Sean Landers in der Kunsthalle Zürich Seit den frühen 1990er Jahren gehört das Werk Sean Landers’ zu den faszinierenden und immer wieder von neuem irritierenden künstlerischen Projekten. Wie ein roter Faden zieht sich das Gegensatzpaar quälender Selbstzweifel und heilloser Selbstüberschätzung durch das medial und stilistisch vielfältige Werk des 1962 geborenen Amerikaners. Er benutzt dabei eine Vielzahl an Masken des Scheiterns aus der Kunst- und Populärgeschichte als Strategie des Subjektes, sich vor dem unausweichlichen Versagen zu bewahren. Seit dem Wochenende zeigt nun die Kunsthalle Zürich einen retrospektiven Überblick über sein Werk, der Text- und Cartoonarbeiten auf Papier, Gemälde, Skulpturen, Video- und Audioarbeiten von 1992 bis heute umfasst.
Anfang der 1990er Jahre führte Landers mit Text- und Videoarbeiten, die im „Stil“ der Konzeptkunst auftraten, die Fehlstelle und das Tabu des Subjektes und der Emotionalität des Künstlers in dieses Kunstgenre ein. Radikale Selbstentblößung, das emotionale Hadern mit Selbst- und Fremdeinschätzungen, private und professionelle Sehnsüchte und Qualen durchziehen seine Arbeiten. Landers’ künstlerisches Werk irritiert immer wieder mit Widersprüchen und Fehlleitungen: Das Mimikry anti-heroischer Künstlerschaft ist immer auch die Dekonstruktion desselben. Dazu führt er in seinen „Performances“ des Authentischen die Tradition der großen „Iditioten“ der Kultur- und Kunstgeschichte in die Gegenwart über.
Die Ausstellung „Sean Landers“ läuft bis zum 31. Oktober. Geöffnet ist täglich außer montags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Kunsthalle Zürich
Limmatstraße 270
CH-8005 Zürich
Telefon: +41 (0)1 – 272 15 15
Telefax: +41 (0)1 – 272 18 88 |