Rekorde, Rekorde, Rekorde bei Christie’s  |  | Mark Rothko, Homage to Matisse, 1954 | |
Die Kunst des 20. Jahrhunderts hat es auf dem internationalen Auktionsparkett derzeit nicht schwer. Liefen schon in der vergangenen Woche die Auktionen mit Moderner Kunst in New York hervorragend, übertrumpfen dies noch die Zeitgenossen. Der Auftakt bei Christie’s gestaltete sich gestern Abend fulminant. Mit einem Umsatz von 157,4 Millionen Dollar war die Auktion „Post-War and Contemporary Art“ die weltweit beste ihrer Art und brachte rund 25 Millionen Dollar mehr ein als die schon bis dato erfolgreichste im vergangenen Mai. 66 von 70 Positionen wurden veräußert, 99 Prozent der Schätzpreissumme kamen zustande, 32 Werke wurden für mehr als eine Million Dollar versteigert und 15 neue Auktionsrekorde aufgestellt. Zum Spitzenreiter avancierte die „Homage to Matisse“ aus dem Jahr 1954 von Mark Rothko, die bei 20 Millionen Dollar zugeschlagen wurde. Veranschlagt waren für die zweieinhalb Meter hohe Leinwand in Blau und Gelb-Orange 15 bis 20 Millionen Dollar.
Damit kam nicht nur ein neuer Spitzenpreis für den amerikanischen Farbfeldmaler zustande, der 4,5 Millionen Dollar über dem bisherigen Rekord liegt, die „Homage to Matisse“ ist auch das teuerste Kunstwerk der Epoche seit 1945 und übertraf Andy Warhols „Orange Marilyn“, die im Mai 1998 bei Sotheby’s 15,75 Millionen Dollar erzielte. Kein Wunder, dass der Auktionator des Abends, Christopher Burge, von der „erstaunlichsten Versteigerung seiner Karriere“ und von einem „Markstein in den Annalen des Kunstmarkts“ sprach. Auch die anderen Rekorde sind nicht nur Achtungserfolge: Bei Roy Lichtenstein wurde er um 8 Millionen Dollar auf 14,5 Millionen Dollar angehoben, die ein amerikanischer Sammler für die Comicszene „In the Car“ von 1963 bewilligte, bei Francis Bacons „Study for a Pope I“ von 1961 griff sogar der europäische Handel zu und gab die obere Schätzung von 9 Millionen Dollar aus, und das überraschendste Ergebnis kam vielleicht für Richard Prince zustande. Sein „Untitled (Cowboy)“ von 1989 aus der Marlboro-Werbung ist nicht nur das teuerste Werk des Amerikaners, sondern mit 1,1 Millionen Dollar auch die bestbezahlte Fotografie der Welt, die erstmals die Million Dollar-Grenze überschritt.
Alle Einzelergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld. |