Wirklicher als die Wirklichkeit Seit dem 15. September zeigt die Frankfurter Schirn Kunsthalle Werke des amerikanischen Künstlers Duane Hanson. Bekannt wurde er durch seine täuschend echten Abbilder amerikanischer Durchschnittstypen in Polyesterharz und Fiberglas. Diese waren auch auf der Dokumenta 5 1972 zu sehen. Darauf folgte sein internationaler Durchbruch. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturaustausch in Tübingen werden über 30 Werkgruppen des vor fünf Jahren verstorbenen Künstlers präsentiert.
Der 1925 geborene, in Minnesota aufgewachsene Sohn schwedischer Einwanderer war von der Pop Art beeinflusst, steht mit seinem Werk jedoch auch in einer Traditionslinie von der Antike bis zu Rodin. Die Darstellung von Menschen der Mittel- und Unterschicht in trivialen Alltagssituationen spiegelt auch die Geschichte der europäischen Kunst. „Ich teile mein Einfühlungsvermögen und meine Sympathie für die Menschen, die ich porträtiere, indem ich ihre Müdigkeit und Verzweiflung darstelle“, äußerte Hanson selbst und hielt damit nicht zuletzt auch der eigenen Gesellschaft einen Spiegel entgegen.
Die Ausstellung "Duane Hanson – More than Reality“ läuft noch bis zum 6. Januar und wandert im Anschluss nach Mailand ins Padiglione d’Arte Contemporaneo, in die Kunsthalle Rotterdam und in die Edinburgher National Galleries of Scotland. Es erscheint ein Katalog. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 19 Uhr, Mittwoch bis Samstag jeweils bis 22 Uhr. Besucht werden kann die Ausstellung, zu der auch Führungen angeboten werden, zum Preis von 12 DM, ermäßigt 7 DM.
Schirn Kunsthalle
Römerberg
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