Grieshaber-Preis für Nana Petzet | | Nana Petzet beim Aufbau der Installation „Blendung“ 2022 in Bad Tölz | |
Der diesjährige HAP Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst geht an die Konzeptkünstlerin Nana Petzet, die seit 1980er Jahren mit der von ihr definierten „Rational Scientific Art“ arbeitet. In Langzeitprojekten lotet sie das Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft aus und setzt sich häufig mit ökologischen Themen auseinander. 1995 machte sie mit einer alternativen Studie zum „Grünen Punkt“ auf sich aufmerksam. Dabei entsorgte Petzet den eigenen Haushaltmüll nicht, sondern suchte nach dem Prinzip „Sammeln – Bewahren –Forschen“ nach direkten Verwertungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse einer weiteren Studie zur Müllentsorgung in Addis Abeba stellt sie mit Hilfe von repräsentativen Originalobjekten und dokumentarischen Fotografien aktuell in der Schau „Saving“ im Kunstverein Wolfsburg vor. Ein anderes Thema, das Petztet interessiert, betrifft das Artensterben von Insekten durch künstliche Beleuchtungen. 2015 und 2018 ließ sie auf dem Hamburger Feuerlöschboot „Repsold“ eine Lichtfalle montieren, um auf den Schaden von blauem Licht aufmerksam zu machen, das bei Events am Hafen zum Einsatz kommt.
Nana Petzt wurde 1962 in München geboren und studierte an der dortigen Akademie der Bildenden Künste sowie der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ihr Schaffen präsentiert sie in Performances sowie Solo- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Außerdem übernahm sie Lehraufträge an der Kunstakademiet in Trondheim in Norwegen, der Iceland Academy of the Arts in Reykjavik und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Bis zum Jahr 2021 engagierte sie sich in den Gremien der Stiftung Kunstfonds und wurde mit dem Edwin-Scharff-Preis des Hamburger Senats ausgezeichnet.
Die Auszeichnung erinnert an den Maler und Holzschneider HAP Grieshaber, der sich in den 1970er Jahren stark für die Urheberrechte bildender Künstler*innen sowie deren sozialer Absicherung einsetzte und zum Aufbau der VG Bild-Kunst beitrug. Die Verwertungsgesellschaft mit Sitz in Bonn verwaltet die Urheberrechte zahlreicher Künstler*innen und stellt mit ihrer Stiftung Kulturwerk das Preisgeld von 25.000 Euro zur Verfügung. Mit dem HAP Grieshaber ehrt die Jury der Stiftung Kunstfonds Künstler*innen für deren außerordentliche Leistungen. |