Höfische Jagd in Tirol Für die Tiroler Landesfürsten - von Herzog Friedrich IV. bis Sigismund Franz - stellte die Jagd ein wirkungsvolles Mittel zur Repräsentation und eine beliebte Form der körperlichen Ertüchtigung und Freizeitbeschäftigung dar, die bei Männern und Frauen gleichermaßen ihre Anhänger fand. Im Kräftespiel zwischen Fürst und Untertanen spielte die Jagd eine nicht unwesentliche Rolle. Mit zahlreichen Jagdmandaten wurde versucht, das landesfürstliche Privileg der Jagd gegen die bäuerliche Bevölkerung durchzusetzen. Eine Ausstellung auf Schloss Ambras bei Innsbruck belegt derzeit den hohen Stellenwert der Jagd im höfischen Leben Tirols vom 15. bis zum 17. Jahrhundert.
Stiche und Gemälde zeigen die edelsten Jagdarten auf Bären, Hirsche, Gämsen, Steinböcke und Wildschwein. Begleitend dazu sind kostbare Jagdwaffen ausgestellt, wie Spieße, Schwerter, Armbrüste, Büchsen und Jagdbestecke. Ein großer Teil des prunkvollen Jagdzubehörs stammt aus dem persönlichen Besitz der Landesfürsten und seine aufwändige Verarbeitung weist ihm neben seiner praktischen auch eine repräsentative Funktion zu. Besonders kostbar sind Falkenluder und Handschuhe sowie Falken- und Habichthauben gefertigt. Galt doch die Vogelbeize als königlichste aller Jagdarten. Die Exponate aus den eigenen Beständen erweitert die Schau durch Leihgaben aus bedeutenden Sammlungen und Archiven, wie dem Deutschen Jagdmuseum München, dem Stift Kremsmünster, dem Kunsthistorischen Museum Wien, der Albertina, der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.
Die Ausstellung „Herrlich Wild - Höfische Jagd in Tirol“ ist noch bis zum 31. Oktober zu sehen. Schloss Ambras hat täglich von 10 bis 17 Uhr, im August zusätzlich bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Schloss Ambras
Schloss Straße 20
A-6020 Innsbruck
Telefon: +43 (0)1 – 52 52 47 45
Telefax: +43 (0)1 – 52 52 47 50 |