Habsburgische Feste auf Schloss Ambras Seit dem 10. Juni ist auf Schloss Ambras in Innsbruck die Sonderausstellung „Wir sind Helden – Habsburgische Feste in der Renaissance“ zu sehen. Erstmals in einer Ausstellung werden hier historisch einzigartige Dokumente, wie handschriftliche Turnierregeln, sogenannte Cartelle, und Festbeschreibungen sowie äußerst selten erhaltene und daher kostbare Ausstattungsstücke zu den Verkleidungsturnieren, gezeigt. Die Schau im Schloss des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) konzentriert sich auf die Feste im 16. Jahrhundert. Neben den bedeutendsten Feierlichkeiten der Habsburger, wie dem Wiener Turnier von 1560, der Wiener und Grazer Hochzeit von 1571 und den von Erzherzog Ferdinand veranstalteten Turnieren in der Zeit seiner böhmischen Statthalterschaft, werden in Innsbruck auch Bezüge zu anderen europäischen Höfen hergestellt.
Der dabei inszenierte Heldenkult weist eine weit zurückreichende Tradition auf. Die Feste der Renaissance waren die Großveranstaltungen ihrer Zeit, die immer dann abgehalten wurden, wenn es etwas zu feiern gab: eine Krönung, ein Regierungsantritt, eine Taufe oder eine Hochzeit. Die Plätze der Städte wurden zur Arena, und in waghalsigen Turnieren fochten die Teilnehmer um den Sieg, nicht selten dabei ihr Leben riskierend. Im Mittepunkt standen hier die Helden, zu deren Ehren und für deren Auftritte die ganze Stadt zur Bühne wurde. Dabei spielten berühmte Künstler wie Giuseppe Arcimboldo eine große Rolle. Sie entwarfen Kostüme, Festwagen und Festons, oftmals auch Ehrenpforten, die anders als die gemauerten Triumphbögen nie als feste, bleibende Denkmäler errichtet wurden.
Die Bestände des Kunsthistorischen Museums in Schloss Ambras und Wien werden durch zahlreiche Leihgaben aus Innsbrucker und Wiener Museen, Archiven und Bibliotheken ergänzt. Besonders hervorzuheben sind Entwurfszeichnungen Giuseppe Arcimboldos aus den Uffizien in Florenz und die Hochzeitskodices Erzherzog Ferdinands II. aus der Public Library Spencer Collection in New York und der Bayerischen Staatsbibliothek in München.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 31. Oktober. Schloss Ambras hat täglich von 10 bis 17 Uhr, im August zusätzlich bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Kunsthistorisches Museum Schloss Ambras
Schloss Straße 20
A-6020 Innsbruck
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