Räume, reale und erträumte, bestimmen den Farbraum der Bilder von Andreas Nann, oft Versatzstücke von Landschaften, eingebetet in ein graphisches Gerüst aus Überlage rungen von Linien und Strukturen in einer Art atmosphärischer Geometrie. Ein Teil der ausgestellten Gemälde beziehen sich konkret auf den russischen Filmemacher Andrej Tarkovskij, der neben seinem Filmschaffen auch fotografierte - Land-schaften, Innenräume, Fensterausblicke, Stilleben und Architektur. Seine Themen Existentialismus, Licht, Nebel, Transparenz, Erinnerung und verschiedene Zeitebenen sind auch die Themen von Andreas Nann. So werden in einigen Bildern Szenen aus "Nostalgia" zitiert, und zwar konkret der Blick auf das Schwimm-ba d von Santa Caterina oder das Geburtshaus Tarkovskijs in "Der Spiegel". Weitere Referenzen sind Abbilder von Böden, Himmels- oder Landschaftsstrukturen bzw. Architekturdetails, für die der Künstler Vorlagen wie Fotos und Filmstills verwendet, die er teilweise auch direkt ins Bild hinein collagiert. "Mir geht es um eine Art Übergeometrie, um eine Art emotionaler Geometrie. Auf den ersten Blick glaubt man sich einer logisch erscheinenden Konstruktion gegenüber, die jedoch ein 'fake' ist. Sie scheint plausibel, hat aber tatsächlich einen existentiell-emotionalen Ursprung, fern aller Logik gewichtender Kompositionen aus Vertikalen und Horizontalen." Das Zusammenspiel von expressiver Farbwahl und geometrischer Formensprache erzeugt ein beunruhigendes Oszillieren zwischen klarer Form und emotional aufgela-denem Bildraum, der Künstler bewegt sich im Zwiespalt zwischen Harmonie- und Disharmoniebedürfnis, Klarheit und Verstörung. Es sind Bilder von traumhaft-traumatischer Anmutung, deren Komposition von verzogenen Dreiecke und Schrägen bestimmt ist, die Instabilität innerhalb einer scheinbaren Stabilität offenbaren.
VITA
Geboren 1969 in Esslingen; 1989 Abitur; 1992 - 1998 Jurastudium in Saarbrücken und Regensburg; 2000 - 2003 Studium ander Kunstakademie München bei Prof. Klaus von Bruch; 2003 - 2006 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Helmut Federle; Abschluss als Meisterschüler
EINZELAUSSTELLUNGEN
2006 "Vom Erscheinen und Verschwinden", Galerie Januar, Bochum
2005 "Die Wand", Wilhelmstraße 61, Düsseldorf
2005 "Former sunrise", Galerie annex 14, Bern
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
2005 "10 x Düsseldorf", Kunstraum Pfoch, Köln
2003 "Total motiviert ...", Kunstverein München
2002 "Wir können auch anders", Galerie Karl 31, München
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