1975 - 1980
Studium an der Staatl. Hochschule für Bildende Künste - Städelschule - Frankfurt a. M.
1982 Aufenthalt und Studium in New York, Los Angeles und San Francisco
1983 Künstlergruppe P.a.u.l.
1986 Künstlergruppe 5 + x
Barbara Feuerbach ist mit ihrer höchst individuellen Sicht auf die Geschlechter und deren Rollenverteilung bereits einem größeren Publikum bekannt. Der Titel ihrer zuletzt bei Arte Giani gezeigten Ausstellung "Beziehungen", kann als charakteristischer Ausgangspunkt in Feuerbachs Werk gesehen werden. Er umfasst aber diesmal einen engeren Komplex von Tafeln, die Paare in direktem Bezug zueinander - meist in Umarmungen - zeigt. Manchmal zärtlich, dann wieder eher sportlich (oder kämpferisch?) liegen sich diese Figuren in den Armen und scheinen eine übersteigerte Fröhlichkeit auszuströmen. Diese Fröhlichkeit kippt bei der Betrachtung jedoch nicht selten in Boshaftigkeit um.
Genau hier liegt der Ansatz zum Verständnis des Werks: Barbara Feuerbach spielt mit gesellschaftlichen Konventionen, die sie ironisch verschleiert, voyeuristischen Augen preisgibt und ins androgyn Unspezifische hinübergleiten läßt. Der expressive, "wilde" Pinselstrich führt uns zwar zurück auf ihre Arbeitsanfänge in den achtziger Jahren, doch in der Ironisierung und Radikalisierung des Themas überragt sie selbst eine so bekannte Künstlerin wie Elvira Bach. Denn nicht Pose oder Attribut entscheidet über die Wirkung des Bildes, sondern Ausdruck und Abgründigkeit.
Die dargestellten Feuerbachschen Figuren sind androgyn: die Frauen sind muskulös wie Michelangelos Sibyllen, die Männer haben den Hang zum weibisch Selbstverliebten. In der Paardarstellung - umgeben von Ranken und Blütenständen, Palmblättern und Seidenbändern - machen sie jedoch keinen Hehl daraus, daß es ihnen um Verführung und Lust geht. Ob ihnen das wirklich gelingt, mag der Betrachter anzweifeln, denn trotz der körperlichen Nähe sind die Figuren mehr auf sich selbst bezogen als auf den Partner. Ihr Blicke richten sich nicht aufeinan-der, auch nicht zum Betrachter, schalkhaft fixieren sie die Leere. Die durchaus sinnlichen Münder erstarren in der Maske des Lachens. Die Körper sind athletisch, die Hände zupackend, die Berührung signalisiert Begehren - doch kommt es wirklich zur Erfüllung?
Gerade auch mit der Üppigkeit des "Drumherums" (Verzierungen, Bordüren und Tapisserien) entlarvt Barbara Feuerbach in den über 30 ausgestellten Werken die heutige Wirklichkeit menschlichen Begehrens in unserer auf Spiel, Spaß und Luxus ausgerichteten Welt als hohle Konvention. In der bisweilen bis an die Grenze getriebenen Übersteigerung sehnt sich der Betrachter nach der Katharsis.
Biographie●Ausstellungen●Arbeiten |
Aktuelle und vergangene Ausstellungstermine:
23.11.2005 Barbara Feuerbach: Neue Arbeiten
Weitere Termine:
Einzelausstellungen (Auswahl):
1981 Galerie Schlepper, Frankfurt
1987 Galerie 24, Frankfurt
1989 Kulturkreis, Rosbach
1991 Galerie Golart, München
Galerie Kunstmarkt, Bad Soden
1992 Galerie an der Trinkhalle, Bad Soden
Galerie der Künstler, Frankfurt
1993 "Rosbacher Bürger", Kulturkreis Rosbach
ABC-Eurocom, Frankfurt
1994 Galerie U. Buschlinger, Wiesbaden
1995 "Bestäuber", Katharinenstraße Darmstadt
1996 "Bestäuberallee", Kunst und Humor, Kempinski München
"Tapisserien", Galerie U. Buschlinger, Wiesbaden
1997 Galerie im HdB, Frankfurt
Kunst im öffentlichen Raum, Rostock
Kunst im öffentlichen Raum, Halle
1998 Galerie Arte Giani, "Beziehungen", Frankfurt
Kultur im GEW-Haus, Frankfurt
Gruppenausstellungen (Auswahl):
1980 Städelschule, Frankfurt
1983 P.a.u.l. I und P.a.u.l. II, Frankfurt und Offenbach
1984 "Zu dritt auf eigene Gefahr", Frankfurt
1986 KfW, Frankfurt
1987 Galerie 24, Frankfurt
1990 "5 + x", Kunstverein Friedberg
1991 Buchmesse, Westflügelverlag, Frankfurt
1992 Buchmesse, Westflügelverlag, Frankfurt
1993 "Die Subversion des Lachens", Museum am Ostwall, Dortmund
Buchmesse, Westflügelverlag, Frankfurt
1994 Frauenkulturhaus, Frankfurt
Buchmesse, Westflügelverlag, Frankfurt
"Aktion Grundsteinkiste", Kunsthaus Langenberg
1995 "Bestandsaufnahme", Frauenkulturhaus, Frankfurt
"Unterwegs", Galerie der Stadt Obernburg
"Sommer", Galerie U. Buschlinger, Wiesbaden
Buchmesse, Ost-Westflügelverlag, Frankfurt
1996 Bradford - Kunstpreis, Frauenmuseum, Bonn
"Polaritäten", Galerie Foraum, München
"Die Grundsteinkiste", Rheinisches Landesmuseum, Bonn
Biographie●Ausstellungen●Arbeiten |