
Johannes Grützke, 1937 in Berlin geboren, hat als Maler, Zeichner, Druckgraphiker und Plastiker seit den sechziger Jahren ein Werk geschaffen, das durch seine Konsequenz ebenso beeindruckt wie durch die Wahl seiner Motive und seine souveräne Handhabung der künstlerischen Techniken.
»Ich habe keine Position zum Realismus, sondern zur Realität. Realismus ist mir egal, die Realität ist mir nicht egal. ... Mit Hilfe eines Ausschnitts aus der Realität male ich die gesamte Realität.« Die Themen seiner Bilder sind verschlüsselt und finden ihre Anregung in der Literatur, wie in der Kunstgeschichte als auch im privaten Erleben. Seine Gemälde sind eine Bühne, auf der Menschen in dramatischen Situationen mitten aus der Bewegung heraus vom Maler im Bild festgehalten werden. Diese oft kunstvoll verschlungenen Körper basieren trotz aller expressiver Lust an der Malerei auf einem strengen Kompositionsprinzip.
Johannes Grützke nutzt Techniken, Ikonographie und Motive aus der Kunstgeschichte und übersetzt sie in seinen Formen-, Farben-, und Ideenkanon.
Die Dramatik seiner Bilder entwickelt sich aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus der Auf- oder Untersicht oder aus der Vogelperspektive stürzen Körper in extremen Haltungen. Proportionen werden verfremdet, riesige Körperteile scheinen nicht mehr zum Rumpf zu gehören, Gestik und Mimik werden oft ins Extreme verzerrt. Oft sarkastisch, aber dennoch mit dem Blick des Humanisten führt Johannes Grützke absurde Situationen und groteske Deformationen von Körpern als Normalität vor und steigert so das Alltägliche ins Groteske.
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 Grützke, Johannes
◊ Hand
präsentiert den Fuß,
2004
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 Grützke, Johannes
◊ Selbst, 1988
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 Grützke, Johannes
◊ Selbst mit
nackter Schulter,
2007
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 Grützke, Johannes
◊
Blindenheilung,
2007
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 Grützke, Johannes
◊ Stilleben an
der See II, 2007
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 Grützke, Johannes
◊ Drei nackte
Oberköper, 2007
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 Grützke, Johannes
◊ Beim
Pflastern, 2003
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 Grützke, Johannes
◊ Stilleben
mit Pavian, 2001
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 Grützke, Johannes
◊ Eins, zwei,
drei, 2003
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