1945 in Bleckede bei Lüneburg geboren.
Er studiert Bühnenkunst bei Teo Otto und ist auch Schüler von Joseph Beuys an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. In seinen Arbeiten thematisiert Immendorff die deutsche Vergangenheit und Gegenwart sowie die Rolle der Kunst und des Künstlers in der Gesellschaft. Dinge, Menschen und oft auch sich selbst stellt er in grellen Farben und einer realistisch-expressiven Malweise dar.
1972 nimmt der Künstler an der documenta 5 und fünf Jahre später an der Biennale von Venedig teil.
1976 begegnet er dem in Dresden lebenden Künstler A.R. Penck (Ralf Winkler) und es beginnt eine intensive – und für die damalige Zeit sehr ungewöhnliche – Zusammenarbeit zwischen einem West- und Ostkünstler. Die beiden schließen ein Aktionsbündnis und verfassen ein Kurzmanifest zur Arbeit als Kollektiv
1977-83 In seinem großen Bildzyklus "Café Deutschland" (1977-83) befaßt sich Immendorff mit der Teilung Deutschlands und deren Auswirkung auf die Kunst und Gesellschaft. Diese Bilder enthalten bereits Visionen einer Deutschen Wiedervereinigung. Häufig ist eine "Naht" in seinen Gemälden dargestellt; diese gilt nicht nur als Symbol für den eisernen Vorhang, sondern auch als Metapher für das Trennende und Widersprüchliche in allen Lebensbereichen, u.a. kann damit auch die Mauer zwischen dem Maler und dem Betrachter gemeint sein. Seine bühnenbildhaften, didaktischen Bilder des "Café Deutschland" überträgt der Künstler später auf bemalte Skulpturen; so errichtet er 1982 für die documenta 7 die Großskulptur "Naht (Brandenburger Tor-Weltfrage)".
Danach beginnt für Immendorff eine Phase des Umbruchs und Suchens. Er verläßt sein "politisches Café" als Thema und Ort und erprobt neue Malweisen und Sujéts in einer serienmäßigen Arbeitsweise. In den 80er und 90er Jahren reflektiert er über das eigene Künstlerdasein im Kontext der Moderne und beschäftigt sich intensiv mit der Rolle des Kunstgeschehens und der Kunstgeschichte, wie z.B. in seiner Serie "Café de Flore" (1987-92), wo er sich kritisch mit der Modernen Kunst auseinandersetzt. Mit seinen "Akademie"-Bildern der 80er Jahre macht er sich über die eigene langjährige Lehrtätigkeit lustig, u.a. unterrichtet er an den Akademien in Stockholm, Hamburg, Zürich, Köln und München. Jörg Immendorff lebt und arbeitet in Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt.
Heute zählt Prof. Jörg Immendorff mehr den je zu den bedeutendsten deutschen Künstlern und nutzt trotz schwerer Krankheit jeden Tag, um sein Lebenswerk mit neuen Werken abzurunden.
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