Josef Wittlich wurde am 26.2.1903 als Sohn eines Knopfmachers in Gladbach bei Neuwied geboren. Aufgrund seiner zurückgezogenen Lebensweise ist wenig über sein Leben bekannt. Ca. 1920 soll er nach Ablehnung seines Antrages um Aufnahme in die Fremdenlegion für etwa ein Jahr einem französischen Offizier als Bursche in der Nähe von Paris gedient haben. Nach seiner Rückkehr nach Gladbach verdiente er sich ab 1922 seinen bescheidenen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter in der rheinischen Bimsstein-Industrie.
Schon als Kind hatte Josef Wittlich zu malen begonnen. Während der dreißiger Jahre intensivierte sich der Drang, sich in Farben auszudrücken. Abends und nachts und an den Wochenenden entstanden Arbeiten, für die er als Vorlagen Zigarettenbilder und Kriegsbeschreibungen des ersten Weltkrieges benutzte. So entstanden unter anderem bis zu fünf Meter große Schlachtenbilder. In den Kriegsjahren gingen diese Arbeiten fast alle verloren. Eine schwere Handverletzung hinderte ihn einige Jahre an der Malerei, die er aber 1957 wieder aufnahm. 1967 stieß der Maler und Keramiker Fred Stelzig bei einer Besichtigung des Keramikwerkes, in dem Josef Wittlich als Hilfsarbeiter tätig war, auf seine Arbeiten.
Tief beeindruckt von diesen ungewöhnlichen Bildern stellte Fred Stelzig spontan den Kontakt zwischen dem damaligen Leiter des „Württembergi-scher Kunstverein, Stuttgart“, Dr. Dieter Honisch her, der sich sofort entschloß, noch im gleichen Jahr eine Einzelausstellung zu realisieren. Alle ausgestellten ca. 40 Arbeiten waren innerhalb von vier Wochen verkauft, das Phänomen „Josef Wittlich“ war entdeckt.
Josef Wittlich verstarb am 21.9.1982 auf der Straße in Höhr-Grenzhausen an einem Herzinfarkt.
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Aktuelle und vergangene Ausstellungstermine:
28.10.2004 ArtCologne 2004
26.01.2007 Outsider Art Fair, New York, 2007
11.01.2007 Josef Wittlich (1903 -1982):Mädchen, Mannequins und Megären
Weitere Termine:
Auswahl
1967 Stuttgart, Württembergischer Kunstverein
Hannover, Galerie Brusberg
1968 Berlin, Galerie Springer
1969 Bratislava, 2. Triennale für Naive Kunst
Essen, Museum Folkwang
Hamburg, Galerie Brockstedt
1970 Recklinghausen, Galerie der Stadt
Berlin, Haus am Waldsee
Zagreb, Naive Kunst
1971 Recklinghausen, Ruhrfestspiele
Florenz, Fondation Prinaf
1973 Ulm, Kunstverein
Düseldorf, Galerie Zimmer
München, Galerie Charlotte
1974 Darmstadt, Kunsthalle
Stuttgart, IfA-Institut
Heilbronn, Kunstverein
Recklinghausen, Kunsthalle
München, Haus der Kunst
1975 Zürich, Kunsthaus
1976 Amsterdam, Galerie Hamer
1977 Ludwigsburg, Kunstverein
1978 Böblingen, Sammlung Eisenmann
1979 London, Roundhouse
1980 Zürich, Galerie Susi Brunner
1981 Siegburg, Wasserwerk.Galerie Lange
Bielefeld, Kulturhistorisches Museum
Hamburg, Altonaer Museum
1982 Darmstdat, Mathildenhöhe
1983 Zagreb, Galerie fürprimitive Kunst
1985 Waiblingen, Rathaus
1986 Lausanne, Collection de l'Art Brut
1987 Itzehoe, Kunsthaus
1988 Warth (CH), Karthause Ittingen
Neuss, Clemens-Sels-Museum
Laval, Musée du Vieux Chateau
München, Stadtmuseum
Hannover, Kunstverein
Stutgart, Württembergischer Kunstverein
1989 Kaiserslauter, Pfalzgalerie
1990 Friedrichshafen, Kunstverein
1993 New York, Galerie St. Etienne
1995 Düsseldorf, Kunstmuseu im Ehrenhof
1997 Bönnigheim, Museum Zander
1999 Siegburg, Wasserwerk.Galerie Lange
2000 Oberhausen, Galerie Schloss Oberhausen
2003 New York, Gary Snyder Fine Art
Beteiligungen an vielen wichtigen Kunstmessen in Europa und New York (Outsider Art Fair) seit 1973
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