Der amerikanische Künstler gehört in den 70er Jahren zu den Wegbereitern einer "neuen Skulptur". Heute zählt er zu den Großen des Kunstmarkts.
Neonröhren werden raumbezogen eingesetzt. In einer Zeit, in der der Minimalismus entsteht, setzt Sonnier auf die sinnliche Komponente von Licht, die er in der Werbeästhetik vorfindet. "Diese Werke aus fluorizierendem Licht und
Glas erinnern mich an die Zeit, als ich mit dem Wagen durch Louisiana fuhr, wenn ich spät nachts zurückkam und irgendwo in der Ferne ein beleuchteter Club im Nebel auftauchte."
Das Licht übernimmt im Werk des Künstlers alle mysteriösen Aufgaben, die mit Energie und Impuls befasst sind.
Eine seiner bedeutendsten Arbeiten in Europa in der Architektur entwickelte Keith Sonnier am Münchner Flughafen 1992. Wer immer die endlos
scheinenden Fluchten des Münchner Flughafen entlanggeht, wird von der warmen Farbigkeit seines Werkes " Lichtweg" (Nr. 2 und Nr. 3) begleitet. Die Passanten bewegen sich in der Lichtskulptur und können die wechselnden
Stimmungen auf ihrem Weg durch das Gebäude erfahren.
Seit Keith Sonnier in den sechziger Jahren Skulpturen zu schaffen begann, bildet diese Möglichkeit, den früher passiven Betrachter als aktiven Benutzer in seine Arbeit einzubeziehen, einen wesentlichen Aspekt seines Schaffens.
1959-66
Studium an der University of Southwestern Louisiana, Lafayette, in Frankreich und an der Rutgers University, New Brunswick, N.Y.
1972
Teilnahme an der Biennale Venedig und documenta V, Kassel
Lichtweg - Lightway
Herausgegeben von HatjeCantz Verlag Ostfildern 1992
Text von Renate Puvogel, 112 Seiten mit 66 Abbildungen Dokumentation der am Flughafen München entstandenen monumentalen Neonskulptur des Künstlers
Environmental Works 1968 - 99
Herausgegeben vom Kunsthaus Bregenz 1999, Katalog mit 72 Seiten und farbigen Abbildungen
Dokumentation der retrospektiv angelegten Werkschau des Künstlers und einem Interview
Bis heute. Stilgeschichte der bildenden
Kunst im 20. Jhd.
Herausgegeben von Karin Thomas, DuMont Verlag Köln, 2000; 440 Seiten
Eine grundlegende Einführung in die unterschiedlichen Stilrichtungen im 20. Jhd. bis zur Gegenwart - auch als Nachschlagewerk ein Klassiker.