Deutscher Maler, Zeichner und Schriftsteller
Sohn des Porträt- und Historienmalers Gerhard von Kügelgen (1772-1820), der 1820 Opfer eines Raubmordes in Dresden wurde.
Ab 1818 studierte Wilhelm von Kügelgen an der Kunstakedemie Dresden, zuerst bei seinem Vater und ab 1820 bei F. Hartmann (1774-1842).
Nach Abschluss des Studiums, unterbrochen 1822-1823 durch einen Aufenthalt in Estland bei seinen Verwandten mütterlicherseits, ging er im Herbst 1825 nach Rom.
Dort wohnte er mit seinem früheren Hauslehrer C.A. Senff (1785-1863) und mit B. Thorvaldsen (1770-1844) in der Casa Buti.
Wilhelm von Kügelgen war mit L. Richter (1803-1884) und C.G. Peschel (1798-1879) befreundet, die er in Rom kennengelernt hatte, aber auch mit Caspar David Friedrich (1774-1840), der schon ein Schüler und Freund seines Vaters war.
1826 kehrte er über Florenz und Venedig nach Anhalt-Bernburg zurück. 1827 heiratete er dort Julie Krummacher (1804-1909), mit der er sechs Kinder hatte.
Nach einem vergeblichen Versuch als Porträtmaler in St. Peterburg Fuß zu fassen, kehrte er schon 1829 wieder nach Dresden zurück. 1830 siedelte er nach Schloss Hermsdorf bei Dresden über, das einem Freund gehörte.
Von 1833 bis 1853 war er Hofmaler in der Anhalt-Bernburgischen Sommerresidenz Ballenstedt und bis 1863 betreute er dort als Kammerherr den geisteskranken Herzog.
Bekannt wurde Wilhelm von Kügelgen besonders durch seine "Jugenderinnerungen eines Alten Mannes", die 1870 postum zum ersten Mal erschienen. Diese lebendige und anschauliche Schilderung des bürgerlichen Lebens während der Frühromantik wurde ein Bestseller, der 1922 schon die 230. Auflage erlebte und bis heute verlegt wird.
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