Werner Pokorny zählt mit seinen prägnanten und eigenständigen künstlerischen Lösungen in der Skulptur zu den bedeutenden deutschen Bildhauern der Gegenwart. Er arbeitet mit den Materialien Corten-Stahl und Holz. Seine stringente Entwicklung geht von zeichenhaften Gegenständen menschlicher Kultur aus. Es sind Gegenstände, die für die kulturelle Ent-wicklung des Menschen Wendepunkte markieren. In der Wandlung der „Behausung“ zum „Haus“ kulminieren diese Gegenstände. Ohne Sesshaftigkeit wäre der kulturelle Stand des Menschen nicht denkbar. An den Skulpturen, die zunächst in Holz entstanden sind, war der Prozess der Entstehung des Werkes sichtbar: Aus dem Stamm des Baumes schälte sich die Form, das Motiv, Leiter, Stuhl, Haus oder Gefäß heraus. Das Miteinander der Formen spielt eine tragende Rolle: nimmt man ein Hausende des „Corcolo“ weg, so ist die Dynamik zerstört. In der Bewegung entfalten sich die Skulpturen von Werner Pokorny. Das schwere Material wächst über seine Bodenhaftung hinaus. Das Zeichen, das Sym-bol, ist hier in die Kunst zurückgekehrt, erhält aber nur im Zusammenhang mit der abstrakten Interpretation seine entscheidende Aussage.
So wie die frühen Arbeiten den Zusammenhang mit dem Ursprung der Entwicklung deutlich werden ließen, so verbindet Pokorny die jüngsten Arbeiten mit abstrakten Qualitäten, wie Linie, Kreis, das Durchbrechen, das Motiv der Wiederholung, die Spiralbewegung. Aushöhlungen, Durchbrechungen, die Dialektik von Innen und Außen bleiben kennzeichnend.
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1949 geboren in Mosbach
1971-1976 Studium: Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei HansBaschang, Horst Egon Kalinowski
1974-76 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe
1988 Villa Romana, Gastaufenthalt
1989 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1989-90 Gastprofessur an der Staat-lichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1998 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
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