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Nachbericht 62. Auktion "Sammlung Wedermann"

Rudolf von Alt

Über Sammler hat Balzac einmal gesagt, sie seien die glücklichsten Menschen der Welt. Auf jeden Fall machen Sie Auktionshäuser mit ihren Sammlungen glücklich – und deren Kunden.

Die Auktion der Sammlung Wedermann (auch der Nachlass des Ehepaares wurde offeriert) dauerte 6 ½ Stunden, den Bietern war das offenbar nicht zu viel. 89 % der 590 Bilder und Antiquitäten wurden verkauft, vieles hoch gesteigert: Bei einem Ausrufpreis von € 500.000 wurde ein Umsatz von über 1 Million Euro (€ 1,041.542) eingespielt.

Am höchsten war die Nachfrage beim Herzstück der Sammlung – 286 Fayencen aus vorwiegend österreichischen Manufakturen, vor allem aus Gmunden, Salzburg und Leobersdorf. Hier betrug die Verkaufsrate 97 %!

Schon die Katalognummer 1, ein Birnkrug mit dem „Hl. Jakobus und der Hl. Barbara“ von Gottfried Sauber d. Ä. wurde von € 7.000 auf 17.000 (Kaufpreis 21.080) gesteigert. Eine Gmundener Schraubflasche mit dem „Hl. Eustachius“ erzielte ein Meistbot von € 12.000 (Rufpreis € 5.000), ein kleiner Birnkrug aus der Werkstatt Thomas Obermillners aus Salzburg brachte € 7.500 ein (Rufpreis € 3.000), und ein besonders schöner kleiner Birnkrug aus Leobersdorf wurde um € 8.000 zugeschlagen.

Während sich Dr. Karl Wedermann auf Fayencen spezialisiert hatte, sammelte seine Frau, Dr. Marianne Wedermann, Bilder. Und hier wurden auch die höchsten Preise der Sitzung erzielt.
Zwei Venedig-Aquarelle von Rudolf von Alt wurden von jeweils 15.000 auf 38.000 bzw. 35.000 Euro gesteigert, Johann Michael Neders „Beim Lottospiel“ brachte 12.000 ein, ein „Früchtestillleben“ von Josef Lauer war einem Bieter wohlfeile 20.000 Euro wert.
Weg wie die warmen Semmeln gingen auch die Bilder von Marie Egner –angesichts der äußerst günstigen Ausrufpreise auch kein Wunder. Ihr „Bauernhaus in Schladming“ wurde auf 13.000 Euro gesteigert.

Ausgezeichnete Nachfrage fand frühes Waldglas, eine süddeutsche Rippenflasche erzielte 12.000 Euro. Aber bei dieser Auktion gingen sogar die Möbel problemlos weg, fast nichts blieb liegen.

Die nächsten Auktionen finden am 17. und 18. April jeweils ab 16 Uhr statt: Alte Meister, Bilder des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten, und erstmals mit einem eigenen Katalog Asiatika.

Quelle: © im Kinsky Kunst Auktionen GmbH

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