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Nachbericht: April-Auktionen 2008 bei Hampel

Jaroslav Friedrich Julius Vesin, Kutschenfahrt bei auftauendem Schnee

Für gute Preissprünge und Ausreißer nach oben sorgten einzelne Lose der Gemäldepartie bulgarischer und russischer Herkunft. Die hochwertige Partie der Altmeistergemälde wurde konstant beboten, einige Lose sind bislang unter Vorbehalt zugeschlagen. Außerdem galt verschiedenen Angeboten aus den Bereichen Schmuck, Möbel und russischer Kunst guter Zuspruch.

Für den bulgarischen Maler Jaroslav Fr. Julius Vesin (1859 Vrany - 1915 Sophia), der mit der „Kutschenfahrt bei Auftauendem Schnee", einer Mischtechnik in Tempera auf Malkarton in der Offerte war, erzielte Hampel in der Gemäldeauktion den höchsten Zuschlag in der Auktionsgeschichte für diesen Künstler (Quelle: Art Net). Während die Ergebnisse noch vor zehn Jahren für vergleichbare Gemälde im Bereich vierstellliger Dollar-Preise lagen, konnte Patrick Hampel für das Auktionsgemälde einen Hammerpreis von 70.000 Euro notieren, mit Aufgeld einen Erlös von insgesamt 88.200 Euro. Damit übertraf Hampel Kunstauktionen die zeitnahen Ergebnisse internationaler Mitstreiter um rund 30%. Nach einem langen Bietgefecht nahm ein Sammler aus Sophia die „Kutschenfahrt" mit in ihr Ursprungsland (Kat.Nr. 629).

In der Auktion Russische Kunst gelang einer sanften, in Pastelltönen gehaltenen „Winterlandschaft" von David Petrovitch Sterenberg in Öl auf Leinwand aus der Zeit um 1917 der größte Preissprung. Moderat auf 25.000 bis 30.000 Euro geschätzt, wechselte sie schließlich für einen Hammerpreis von 85.000 Euro in den Moskauer Handel (Kat.Nr. 692). Der kleinen Gemäldesammlung des heute in Paris lebenden Malers und Vertreter der inoffiziellen Kunst in der Sowjetunion Oleg Tselkow (geboren 1934) galt unterschiedliches Interesse, wohl auch, weil diese kunsthistorische Epoche noch kaum bearbeitet und wenig durch das internationale Ausstellungswesen publik gemacht worden ist. Die Vorstellungen des Einlieferers wurden für das „Angeschnittene Gesicht" eingelöst, das knapp unter dem Limit von 90.000 Euro bei 82.000 Euro zugeschlagen wurde (Kat.Nr. 713). Für das komplexere Werk Tselkovs „Die fünf mit den Scheren" aus dem Jahr 2002 wurden 165.000 Euro bewilligt (Taxe 225.000-250.000 Euro, Kat.Nr. 711).

Aus der Schmuckofferte konnte eine Parure in Weißgold mit Brillanten und Saphiren komplett in die Hände eines norddeutschen Privatkunden abgegeben werden. Armband, Ring, Collier und Ohrringe erzielten einen Hammerpreis von 147.000 Euro, mit Aufgeld 185.220 Euro (Kat.Nrn. 216 - 219).

Veranstaltungen zum Bericht:
Frühjahrs-Auktionen 2008

Quelle: © Hampel Kunstauktionen - München

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