Losnummer: 86
Frühe, im Atelier in Pavolding entstandene Arbeit. Ab 1936 arbeitete der Künstler an den kleinen 'Eva'-Figuren. "Ihre plastische Erscheinung ist geprägt von einem Anschwellen weiblicher Körperrundungen und einer Vereinfachung der Formen im Sinne einer summarischen Oberflächengestaltung. Die rundliche Fülle dieser weiblichen Akte lässt an Fruchtbarkeitsdarstellungen prähistorischer Zeit denken." (Höfert, 1991, S. 32). Meist handelt es sich wie bei unserer Figur, um eine ruhig Stehende. Der Bildhauer Heinrich Kirchner zählt neben Toni Stadler, Michael Croissant und Fritz König zu den bedeutendsten Vertretern der Münchener Bildhauerei nach 1945. Seine Religiosität, seine Emotionalität, die Besessenheit vom Handwerklichen und die Suche nach sprachmächtigen plastischen Formen führten zu einer sehr individuellen figürlichen Bildhauerei. Nach seiner Ausbildung und längeren Studienaufenthalten in Frankreich und Italien erhielt er eine Anstellung in der Gießerei der Münchener Akademie. Nach Kriegsende wurde ihm in Berlin und München eine Professur angeboten. Er erhielt zahlreiche Preise, wurde Mitglied der Berliner und Münchener Akademie und erhielt viele Aufträge und Ehrungen.
Literatur
Dorothee Höfert, Heinrich Kirchner. Das plastische Werk. Mit einem Werkverzeichnis, Heidelberg 1991, Nr. 67 (1), S. 125.
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