Andreas Urteil
(Gakovo 1933 - 1963 Wien)
Kleiner Wächter
Bronze
69 x 20 x 17 cm
1962
Signiert, datiert und nummeriert unten: Urteil 1962 3/7
Literatur: Otto Breicha, Andreas Urteil. Monografie mit Werkverzeichnis der Plastiken, Zeichnungen, Aquarelle und der Druckgrafik Wien/München 1970, Wkvznr. 67, Abb. S. 154
Andreas Urteil war anfangs noch autodidaktisch als Bildhauer tätig, ab 1948 machte er eine Lehre zum Steinmetz bei der Firma Eduard Hauser in Wien. Abends besuchte er die Kunstklassen an der Volkshochschule und beschäftigte sich mit dem Zeichnen. Ab dem Jahr 1951 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und war 1953 bis 1954 Meisterschüler von Fritz Wotruba. Seine Kommilitonen im Atelier Wotruba waren unter anderem Roland Goeschl, Joannis Avramidis, Alfred Hrdlicka, Erwin Reiter, Franz Anton Coufal, Rudolf Kedl und Leopold Höfinger.
In den Jahren 1954 und 1957 unternahm Urteil längere Reisen nach Italien und studierte dort die Kunst der Renaissance und der Klassischen Antike. In seiner eigenen Bildhauerei orientierte er sich anfangs an diesen Vorbildern. Ab dem Jahr 1958 begann er seine spontanen "Imaginären Figurationen" zu schaffen. Er zerstörte seine Frühwerke mit den Anklängen an die klassische Bildhauerkunst und begann seinen eigenen figurativen Stil mit Skulpturen als vereinfachte, menschliche Idealbilder zu gestalten.
Im Jahr 1961 bekam er einen Lehrauftrag für Steinbildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in Wien. Ab Ende der 1950er Jahre bekam seine Kunst internationale Aufmerksamkeit. Er stellte in der Wiener Sezession, im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts, in der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und im Palais des Beaux-Arts in Brüssel aus.
Im Jahr 1962 wurde Andreas Urteil der Große Österreichische Staatspreis für bildende Künste verliehen. Im Jahr 1963 starb er, schwer erkrankt in Wien. |