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Die Frühjahrsauktionen finden dieses Jahr an zwei Terminen statt. In der ersten Auktion, am Samstag den 2. April, kommen Objekte aus den Bereichen Kunsthandwerk und Design zum Aufruf. Die zweite Auktion, am Samstag den 28. Mai, wird diesmal eine Kunstauktion mit dem Schwerpunkt auf Bildender Kunst und Musikinstrumenten sein.
In der Sparte Kunsthandwerk kommt ein 1927 entworfener Stuhl von Albin Müller aus schwarzem Eichenholz zur Versteigerung. Das Sitzmöbel ist in dem Buch Albin Müller: Neue Arbeiten von Prof. Albin Müller (Berlin 1928, S. 26) publiziert und befand sich wie in dem Zimmer des Intendanten. Der Limitpreis beträgt 15.000€.
Eine Tulpen-Leuchte von Albert Cheuret, um 1907 entworfen, kommt für 6.500€ zum Aufruf.
In der Abteilung Silber istein Silberpokal von Herbert Zeitner aus den 1920er Jahren zu nennen, dieser ist mit 4.800€ angesetzt.
Bei den Porzellanobjekten dürfte ein Porzellanteller von Hans Christiansen das Interesse der Sammler wecken. Der Teller befand sich im Privathaushalt des Künstlers und wurde 1900/01 für die Gebr. Bauscher, Weiden entworfen. Der Limitpreis beträgt 5.000€.
Eine ein Meter große Bodenvase aus der Porzellanmanufaktur Sèvres ist ein weiterer Höhepunkt der Frühjahrsauktion. Der Formentwurf ist von Alexandre Sandier und stammt aus dem Jahr 1906. Die Ausführung der Bemalung erfolgte durch Maurice Herbillon nach einem Entwurf von Henri Patou. Die Vase ist mit 12.000€ taxiert.
Ein Terrakottarelief mit der figürlichen Darstellung eines Kentauren und eines Jungen in spielerischer Pose, 1907 von Heinrich Jobst für die Großherzogliche Keramische Manufaktur in Darmstadt entworfen, bildet den Auftakt bei den Keramikobjekten. Das Relief kommt mit 5.800€ zum Aufruf.
Darüber hinaus offerieren wir eine seltene Figurengruppe mit Harlekin und Columbine aus dem Hause Lenci, Turin (6.000€), sowie eine Henkelvase von Jakob Julius Scharvogel, um 1903 für die Großherzogliche Keramische Manufaktur in Darmstadt entworfen (5.200€).
Einen Schwerpunkt der Auktion bildet auch dieses mal wieder ein umfangreiches Angebot an Glasobjekten. Fünf Glasvasen Josef Emil Schneckendorfs befinden sich darunter. Dies sind unter anderem eine Flaschenvase (1.800€) und eine Kegelstumpfvase (2.300); beide zwischen 1909–1911 gefertigt. Die hier offerierten Positionen von Schneckendorf stammen aus einer Darmstädter Privatsammlung, welche vom 21. Mai bis 28. August 2005 im Museum Künstlerkolonie Darmstadt ausgestellt wurde.
Des Weiteren haben wir zahlreiche Gläser von Hans Christiansen, u.a. aus der Serie Goldene Rose, welche zwischen 1901–1907 für die Theresienthaler Kristallwarenfabrik entworfen wurden, im Angebot. Mehrere Gläser der Auktion stammen von Peter Behrens (u.a. ein Paar Weingläser, 1899 für die Rheinische Glashütte in Köln-Ehrenfeld entworfen. 1.200€) und Paul Haustein (Weinglas, um 1904 entworfen für die Theresienthaler Kristallwarenfabrik. 700€).
Im Bereich der italienischen Glaskunst bieten wir unter anderem eine Vase „Oriente“, aus dem Jahr 1940 von Barovier & Toso, Murano (4.400€), sowie eine Vase Pezzato von Fulvio Bianconi aus den 1950er Jahren für Venini & Cie., Murano gestaltet (5.500€), an.
In der Frühjahrsauktion kommen einige Art Déco Skulpturen zum Aufruf. Ein Highlight ist hier die Bronzestatuette „Russian Dancer“, aus der Mitte der 1920er Jahre von Paul Philippe, mit einem Startpreis von 8.000€. Von dem rumänischen Künstler Demetre Chiparus stammen zwei Bronze- und Elfenbeinplastiken (First Flowers. 8.000€; Tänzerin mit Tamburin. 5.000€). Beide Figuren sind um 1925 entstanden. Eine weitere Statuette „Proserpina“ stammt von Ferdinand Preiss und ist mit 6.000€ taxiert.
Der zweite Teil der Auktion ist ganz dem Design gewidmet. Neben zahlreichen Leuchten, kommen vor allem diverse Sitzmöbel zur Versteigerung. Ein Glanzstück bei den Leuchten ist die Venini & Cie. Hängeleuchte A Fasce von B.B.P.R. Studio Architetti (4.000€). Die Glasleuchte wurde 1954 für den Showroom von Olivetti in New York gefertigt. Begehrt bei Designkennern dürften auch eine Wand- und eine Stehleuchte von Aldo van den Nieuwelaar (je 5.000€) sowie eine seltene Doppelleuchte Typ K, von Christian Dell für Belmag in Zürich entworfen (800€), sein.
Eine 1956 von Arne Jacobsen entwickelte Stehleuchte mit original Schirm, in einer frühen Ausführung gefertigt von Louis Poulsen, Kopenhagen, für die SAS Hotels, kommt für 1.500€ zum Aufruf. Interessant ist auch eine italienische Stehleuchte, die in ihrer Form an eine Pusteblume erinnert. Bei dem um 1948 datierten Objekt handelt es sich vermutlich um ein Unikat.
Im Bereich Möbeldesign bieten wir einen Baby Rocker Chair, der 1948 von Charles und Ray Eames entworfen wurde. Das vorliegende Modell wurde 1969 von Herman Miller gefertigt (2.500€). Wenn Mitarbeiter der Firma Herman Miller ein Kind erwarteten, bekamen diese zur Geburt jeweils einen Baby Rocker Chair mit individueller Widmung für das Kind geschenkt. Dieses Metalletikett auf der Rückenlehne macht dieses Modell einzigartig.
Eine Sitzgruppe der Serie Schwan von Arne Jacobsen, bestehend aus einem Sofa und zwei Sesseln kommt für 8.500€ zum Aufruf. Bei den Schwänen handelt sich um die sehr seltene Ausführung mit einem rollbaren Untergestell. Drei Egg-Chairs von Arne Jacobsen für Fritz Hansen kommen zum Aufruf. Das Modell 3317 aus braunem Leder ist mit 2.800€ taxiert, das Modell 3316 aus blauem Wollstoff mit Ottomane mit 4.500€, ein weiteres Modell 3317 aus schwarzem Leder mit 1.800€. Von Charles und Ray Eames offerieren wir außerdem drei Lounge-Chairs aus Palisanderfurnier mit schwarzem Leder. Zwei davon kommen mit Ottomane für 2.300€ und 2.800€ zum Aufruf. Der dritte ist mit 1.200€ taxiert. Alle angebotenen Modelle wurden für Herman Miller in den 1950erJahren produziert.
In der Design-Sparte sind vor allem die beiden ecküberblatteten Barcelona-Sessel von Ludwig Mies van der Rohe (je 2.500€) hervorzuheben. Diese Variante wurde von Knoll nur für kurze Zeit produziert. Im März 1958 wurde ein Foto dieses Modells der Firma Knoll International in der Zeitschrift Mobilia veröffentlicht.
Des Weiteren offerieren wir von Mies van der Rohe einen Stahlrohrtisch von 1932 (700€). Insgesamt fünf Freischwinger, alle zu Beginn der 1930er Jahre produziert, kommen zum Aufruf. Drei stammen von Marcel Breuer (B 64: 800€ u. ein Paar B 32. 900€) und wurden von der Firma Thonet gefertigt, zwei weitere wurden von Anton Lorenz (KS 41. 1000€ und SS 32. 800€) entwickelt. Ersterer wurde ebenfalls von Thonet, der andere von Desta Stahlmöbel in Berlin produziert. Aus der Hand des finnischen Designers Alvar Aalto bieten wir einen seltenen Teewagen, gefertigt von Horgen Glarus für die Wohnbedarf A.G., Schweiz, sowie einen Armlehnstuhl Modell 31. Der Stuhl wurde 1932 für das Paimio Sanatorium und die Nordic Bulding Exposition in Helsinki entworfen. Bei dem hier vorliegenden Modell handelt es sich um eine frühe Ausführung der 1930er Jahre.
Höhepunkte bei den Designobjekten sind außerdem zwei Sideboards. Das eine aus Teakholz wurde von Finn Juhl für Niels Vodder, Kopenhagen, entworfen. Die Sonderanfertigung stammt aus dem Jahr 1962 (2.500€). Das andere aus Palisander wurde in den 1960er Jahren von Poul Norreklit für Sigur Hansen entworfen und misst 4 Meter in der Länge (3.400€). Der Tisch Quadrat-Rund 1949 von Max Bill, kommt mit 4.000€ zum Aufruf. Ein weiterer zur Versteigerung angebotener Tisch von Max Bill ist der Dreirund, der nur in Kleinserien auf Bestellung ausgeführt wurde (2.200€). Beide Tische wurden von Horgen Glarus für Wohnbedarf Zürich gefertigt. Eine Hausbar Modell AT 34 von dem dänischen Designer Hans J. Wegner 1946 entwickelt ist mit 2.200€ taxiert.
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