Weitere Infos: EBBE STUB WITTRUP:
Nusser & Baumgart freut sich, die außergewöhnliche Serie des dänischen Künstlers Ebbe Stub Wittrup
(*1973 in Aarhus) erstmals in einer Einzelausstellung in Deutschland zu zeigen.
Ein Karton mit Bildern von Bergtouren durch Norwegen und die Schweiz aus den 1950er-Jahren, den der
Künstler einmal fand, bildet den Ausgangspunkt der konzeptuellen Arbeit von Ebbe Stub Wittrup. Die Farben
der Fotografien sind verblichen, und durch ihre Patina erscheinen die abgelichteten Situationen in eine ferne
Vergangenheit entrückt. Doch der Künstler verwendet diese Dokumente ohne jede Nostalgie. Durch digitale
Bearbeitung verwischt er Details oder verleiht ihnen größere Schärfe. Ebbe Stub Wittrup spielt mit Farben,
Formen, Licht und Schatten ohne Rücksicht auf das Dargestellte. So werden etwa Aufnahmen vom Besteigen
eines Gipfels oder dem Einlegen einer Pause zu abstrakten Gemälden: Die Konturen von Personen im
Vordergrund lösen sich schemenhaft auf, und die Bergwelt im Hintergrund tritt gestochen scharf hervor. Was
real ist, lässt sich nur mehr vermuten – Presumed Reality.
HERBERT NAUDERER
Beschäftigt man sich mit dem multimedialen Werk des Künstlers Herbert Nauderer (*1958), so lassen sich
bestimmte Charakteristika der Formensprache und des künstlerischen Arbeitsprozesses feststellen, die kontinuierlich
sein Werk bestimmen. Viele seiner Zeichnungsserien wirken wie Momentaufnahmen von tiefen Emotionen, Traumsequenzen, Konfrontationen, Ängsten, Lust und Freude. Manche davon scheinen Abgründe aufzuzeigen: es dominiert Schwarz,
die Darstellungen neigen teils zum Aggressiven, Wilden, erotisch-Aufgeladenen.
In dem Format spot°light zeigt die Galerie Nusser & Baumgart einen Ausschnitt seines Zyklus Rembrandt-Ballett, eine Hommage an Rembrandt, der zu den größten Zeichnern aller Zeiten zählt.
“Indem sich Nauderer mit unterschiedlicher Intensität an Rembrandt reibt, stellt er die alte Frage, wer bin ich, immer wieder neu. Aber Nauderer versteckt sich nicht hinter dem Niederländer. Vielmehr hält er sich dessen Selbstbildnisse wie einen Spiegel vor, durch den er sein Selbst stets neu erkennt. Wir wissen längst, dass der Mensch durch die Summe seiner Erfahrungen und Emotionen geformt wird.” (Annika Tepelmann)
Dennoch ist Herbert Nauderer nicht wirklich ein Geschichtenerzähler, noch ist er ein Maler oder Architekt. Vielmehr ist er ein mit Papier und Graphit arbeitender Psychologe, der die Natur menschlicher Kommunikation hinterfragt.
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