Johann Georg Müller wird am 17. November 1913 als Sohn eines Industriearchitekten in Ludwigshafen geboren; er geht in seiner Heimatstadt und in Mannheim zur Schule und lässt sich bereits während seiner Schulzeit im Zeichnen ausbilden, zuerst im konstruktiven Zeichnen am Schreibtisch seines Vaters und danach besucht er die Freie Akademie Mannheim,später die Kunstakademie München; autodidaktisch setzt er sich mit den Werken Wilhelm Leibls und Hans Holbeins auseinander, die er in den Münchner Pinakotheken studiert und später als entscheidend für seine künstlerische Entwicklung bezeichnet; weitere Meister, die Johann Georg Müller beeinflussen, sind vornehmlich Otto Dix und Max Beckmann; die Otto Dix - Ausstellung Anfang der dreißiger Jahre in der Mannheimer Kunsthalle und die unvergessliche Beckmann - Ausstellung 1947 im Frankfurter Städel gehören zu den Ereignissen, die ihn formen; 1934/35 reist Müller nach Frankreich und Italien; 1936 erfolgt seine erste Ausstellung in Mannheim, kurz darauf erhält der Künstler Mal- und Ausstellungsverbot; er emigriert nach Paris, wo er an der Académie Julian Zeichenunterricht nimmt; 1939 Rückkehr nach Deutschland; Müller nimmt als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil; 1947 kehrt er in die Pfalz zurück und konzentriert sich bis Anfang der fünfziger Jahre auf das graphische Werk, den Holzschnitt sowie die Radierung und gelegentlich auch auf die Lithographie; nur wenige Gemälde entstehen in dieser Zeit; bereits 1947 beginnt die Pfalzgalerie Kaiserslautern für ihre Sammlung seine Holzschnitte zu erwerben; 1950 zieht Müller aus der Pfalz fort, um in Koblenz ein einjähriges Atelierstipendium im neu eingerichteten Künstlerhaus auf dem Asterstein zu absolvieren; von dieser Zeit an entstehen neben der Graphik vermehrt Gemälde; 1949 erste Ausstellung seiner Werke in Amsterdam; 1953 werden in der Pfalzgalerie Kaiserslautern in einer ersten Doppelausstellung Gemälden und Graphiken von Müller und Skulpturen von Joachim Utech (1889 - 1960) gezeigt; 1953 findet in der Städtischen Galerie München die Ausstellung "Pfälzische Künstler", in der Werke von Müller ausgestellt werden, sowie eine Ausstellung in Ludwigshafen statt; in den fünfziger Jahren kauft die Pfalzgalerie Kaiserslautern und die Kunstsammlung Koblenz Gemälde des Künstlers; die Kunstkritik schreibt zu dieser Zeit ausführlich über Müllers Werke; insbesondere betont sie seinen eigenen und eigenwilligen Stil, der auf große und positive Resonanz stößt; in seinen Werken drückt sich die innere Spannung einer autarken Künstlerpersönlichkeit aus; Werke von Müller werden in München, Frankfurt, Paris, Koblenz, Hamburg und sogar in Seattle, USA, ausgestellt; mehrere Bilder gelangen in amerikanische Sammlungen; 1965 zeigt die Pfalzgalerie eine große Retrospektive mit mehr als 50 Gemälden und 30 Temperabildern; in seinem Werk zeichnet sich Mitte der sechziger Jahre eine Stilwendung ab, die auf einen Kretaaufenthalt zurückzuführen ist; neben den Maschinenbildern, die als sein "Markenzeichen" ihren Anfang in den späten fünfziger Jahren nehmen, entstehen nun Mitte bis Ende der sechziger Jahre Pflanzenbilder, die durch die Eindrücke der Vegetation auf Kreta beeinflusst sind; neben den Pflanzen- und Maschinenbildern sind sowohl Stilleben als auch Figuren Bildthema seiner Werke; 1967 werden in einer Ausstellung in Ludwigshafen Gemälde Müllers zusammen mit Werken von Baumeister, Schumacher, Poliakoff, Yves Klein sowie Kirchner, Léger und Chagall gezeigt; 1970 - 1979 entsteht ein sehr umfangreiches Werk auf hohem Niveau, seine Arbeiten werden von Museen wie von öffentlichen Institutionen erworben; 1974 erhält Müller den Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz; 1981/82 findet eine große Ausstellung seiner Werke im Landesmuseum Mainz statt; 1984 Auszeichnung mit dem Kulturpreis der Stadt Koblenz; Johann Georg Müller stirbt am 20. Juli 1986 in Koblenz; im Jahr 2006 findet eine Retrospektive seiner Werke im Mittelrhein-Museum, Koblenz, statt, zu der auch das Werkverzeichnis seiner Gemälde und Druckgraphik erscheint.
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