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Die 50ste Auktion bei Koller Genf zog am 30. Mai bei vollem Auktionssaal zahlreiche private Sammler an. Neben den Highlights galt das Interesse auch den Trouvaillen. So erzielte nach dem Überraschungsergebnis für die drei Doppeltüren vom letzten November von insgesamt CHF 221 640 des Art-Déco-Meisters Pierre Dunand nun auch einer seiner Paravents die obere Schätzung. Mehr aber als ein Fest der Rekorde war die Jubiläumsauktion ein Fest des individuellen Stils.
Art Déco, Art Nouveau
Zu den Highlights des Art Déco gehörte die für CHF 24 400 verkaufte, in honiggelb gehaltene Glasvase „Tourbillons“, welche René Lalique um 1930 mit bemerkenswert grosszügigen Rundungen ausstattete, um sie dadurch kompakt und dennoch elegant wirken zu lassen (Lot 71). Die von der Französin Claire Jeanne Robertine um 1920 in Bronze und Elfenbein geschaffene Figur einer sitzenden thebanischen Tänzerin erzielte einen Preis von CHF 26 840 (Lot 153). Gespannt war man auch auf das Resultat für den Paravent des auf dem Kunstmarkt noch selten zu findenden Art-Déco-Meisters Pierre Dunand. Für den in aufwendiger Lacktechnik, mit der Darstellung von Hirschen vor einer exotischen Berglandschaft geschaffenen Paravent überboten sich zwei Interessenten sodann bis zur oberen Schätzung von CHF 30 000 (Lot 185).
Design
Typisches Design aus den 50er Jahren fanden die Sammlerinnen und Sammler am 30. Mai insbesondere bei den Lampen. Das von Pierre Guariche um 1951 durch zwei verschiedene Lampenschirme und den schmalen, unterschiedlich langen Stangen dezent und auch verspielt wirkende Exemplar, fand bei einer Taxe von CHF 8 000 bis CHF 10 000 für CHF 12 960 einen neuen Besitzer (Lot 252). Das Spitzenlos der Design-Auktion stammte allerdings aus dem Jahr 1968. Der C-förmige Bürotisch aus massivem Stahl des Italieners Mario Cecchi brachte es auf einen Verkaufspreis von CHF 42 000 (Lot 267). Und auch das für die Gallery Milano geschaffene 90er-Jahre Büchergestell von Ettore Sottsas aus rot lackiertem Holz fand grosses Interesse beim Publikum. Es erzielte denn einen Verkaufspreis von CHF 14 000 (Lot 320).
Bilder und Skulpturen
Skulpturen gehören bei Koller Genf stets zu den starken Objekten. Dass die Bronze einer Pantergruppe von Georges Lucien Guyot allerdings bei einer Schätzung von CHF 6 000 bis CHF 8 000 erst für einen Preis von CHF 31 000 einen neuen Besitzer finden würde, war eine Überraschung (Lot 483). In ähnliche Preishöhen schaffte es noch das gerahmte Schieferrelief von Hans Arp mit dem Titel „Lune Chantée“ von 1963: Es war dem Meistbietenden als drittes von drei signierten Exemplar CHF 26 840 wert (Lot 506). Und die ebenfalls als Highlight ausgerufene Emailplastik des Franzosen Xavier François-Xavier Lalanne erzielte einen Preis von CHF 28 000 (Lot 578). |