|
|
Koller Auktionen wird das Auktionsjahr am 18. März 2013 mit einer Reihe erstklassiger Highlights beginnen. Bei den Altmeistern kann das Schweizer Auktionshaus 17 Gemälde aus der Sammlung des Mode-Designers Wolfgang Joop anbieten, zudem werden mehrere wiederentdeckte Altmeister-Werke wie von Eglon Van der Neer und Guido Reni ausgerufen. Ein bedeutender Konzert-Flügel von Dasson sowie das älteste kunsthistorische Zeugnis des bedeutenden spanischen Kartäuserklosters Santa Maria del Paular sind weitere wichtige Höhepunkte der Auktionswoche. Höchstdotiertes Lot ist ein ungefasster Diamant von 8,11 Karat für 1 Million Franken.
Altmeister Gemälde
22. März 2013
Die Sammlung Wolfgang Joop und Wiederentdeckungen aus Schweizer Privatbesitz
Koller bietet an der nächsten Altmeister-Auktion Gemälde aus der Sammlung des Berliner Star-Modedesigners und Kunstsammlers Wolfgang Joop an. Die 17 Ölgemälde hingen in seiner Potsdamer Villa, wo nun Werke der zeitgenössischen Kunst Platz finden sollen. Unter den Arbeiten befinden sich hauptsächlich holländische Blumenstillleben des 17. Jahrhunderts, wie die vier Werke des Antwerpener Altmeisters Nicolas van Veerendael (1626-1691). Sie werden mit Schätzungen von CHF 30 000 bis 50 000 angeboten. Höchsttaxiertes Bild ist ein Renaissance-Werk eines als Meister von Frankfurt bekannten flämischen Malers des späten 15. Jahrhunderts. Seine detailliert auf Holz gemalte „Allegorie der Liebe“ mit bunten Akzenten wird auf CHF 250 000 bis 350 000 geschätzt (Lot 3046). Ein weiteres Highlight der Sammlung ist die Darstellung einer Festgesellschaft auf dem Lande von Jean-Baptiste Pater (1695-1736), welcher sein Handwerk in der Schule des berühmten Rokoko-Malers Antoine Watteau (1684-1721) erlernte und Friedrich den Grossen zu seinen Auftraggebern zählte. Das Bild mit Titel „Fête Champêtre“ wird auf CHF 80 000 bis 120 000 geschätzt (Lot 3038). Ein weiteres bedeutendes Blumenstillleben von Simon Pietersz Verelst (1644-1710) wird mit einer Schätzung von CHF 60 000 bis 80 000 ausgerufen (Lot 3041).
Nebst den Gemälden der Sammlung Wolfgang Joop werden weitere prominente Altmeister unterschiedlicher Provenienzen versteigert, wie z. B. das Stillleben „Flechtkorb mit Früchten auf einer Tischplatte mit Insekten“ von Isaac Soreau aus (Lot 3034). Das von Prof. Dr. Gerhard Bott im Jahr 2002 begutachtete Gemälde wurde aus einer langjährigen Privatsammlung eingeliefert und wird mit CHF 240 000 bis 280 000 ausgerufen. Das ebenfalls mehrfach publizierte Gemälde „Edle Dame an einem Tisch mit Laute und Notenblättern“ des Niederländers Eglon Henrik van der Neer aus 1667 war den führenden Experten bisher lediglich als Dokumentation bekannt; in einer Schweizer Privatsammlung wurde es von Koller heuer wiederentdeckt und auf einen Gegenwert von CHF 200 000 bis 300 000 geschätzt (Lot 3058). Über vierzig Jahre lang befand sich die ölbemalte Kupfertafel des in Rom und Bologna wirkenden Guido Reni (1575-1642) mit der Darstellung der Mariä Himmelfahrt in einer Privatsammlung (Lot 3023). Die Tafel gilt als eindrückliches Beispiel für Renis Frühwerk, das die Einflüsse seiner Lehrmeister mit seinem eigenen Stil vereint und für CHF 80 000 bis 120 000 ersteigert werden kann.
Gemälde des 19. Jh.
22. März 2013
Spitzwegs Rat zum Karneval
An der Auktion für Gemälde des 19. Jahrhunderts sticht eine einzigartige Sicht auf Venedig des Franzosen Felix-François Ziem hervor. Eine Damengesellschaft ruht bei den Giardini unter einem Baum und betrachtet San Giorgio Maggiore. Die sommerliche Darstellung des Landschafts- und Städtemalers Ziem in Öl auf Holz ist auf CHF 80 000 bis 120 000 geschätzt (Lot 3226). Als Kontrast dazu ist vom deutsch-russischen Maler Ivan Fedorovic Choultse eine klassische Winterlandschaft mit schneebedeckten Tannen für CHF 70 000 bis 120 000 im Angebot (Lot 3225). Zu den Highlights gehören ferner zwei Werke von Carl Spitzweg. Das kleine in Öl auf Karton geschaffene Bild „Ständchen“ zeigt einen jungen Mann, der seiner auf dem Balkon stehenden Geliebten in Begleitung seiner Freunde ein Lied vorträgt (Lot 3208). Es wird mit CHF 60 000 bis 80 000 ausgerufen. Das Bild „Aschermittwoch“ zeigt den personifizierten Karneval, wie er nach ausgelassener Feier in einer dunklen Zelle eingekerkert bis zum nächsten Jahr verharrt. Es erinnert Spitzwegs bürgerliche Zeitgenossen daran, ihre „wilde Seite“ nicht zu stark in Ketten zu legen, und wird mit einer Schätzung von CHF 30 000 bis 40 000 ausgerufen (Lot 3207).
Alte Grafiken und Zeichnungen
22. März 2013
Gut erhaltene Meisterwerke
Aus dem Neapel der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt die schöne in brauner und grauer Feder bzw. Pinsel gehaltene Zeichnung der Grablegung Christi, welche mit Rötel überarbeitet wurde. Die von einem anonymen Meister geschaffene Arbeit schätzt Koller auf CHF 12 000 bis 15 000 (Lot 3421). Zu den Highlights gehört ebenso der frühe handkolorierte Kupferstich des mächtigen Montanvert-Gletschers von Carl Ludwig Hackert aus dem Jahr 1781. Die gut erhaltene Grafik aus einer Reihe früher Alpen- und Gletscher-Ansichten wird auf CHF 2 000 bis 2 800 geschätzt (Lot 3613). Zu den Toplots der Grafiken und Zeichnungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert zählt eine Darstellung eines Nashornes in exotischer Landschaft, gemalt 1861 in schwarzer Feder und buntem Aquarell von Aloys Zöll. Sie wird mit einer Schätzung von CHF 6 000 bis 9 000 ausgerufen (Lot 3507). Von Theophile Alexandre Steinlein stammt eine in schwarzer Kreide und Aquarell geschaffene Szene einer Mutter, die ihr Kleinkind wärmend in der kalt anmutenden Küche in den Armen hält. Geschätzt wird sie auf CHF 4 000 bis 6 000 (Lot 3510).
Bücher und Autografen
23. März 2013
Grosse Vielfalt und herausragende Qualität
Die Bücher-Auktion hält am 23. März mit gut 700 Lots ein äusserst vielfältiges Angebot bereit. Aus der Bibliothek der National Cathedral in Washington wurde Koller ein prachtvoll gearbeiteter Silbereinband aus dem späten 17. Jahrhundert eingeliefert. Das getriebene Silberblech mit figürlichen Darstellungen der Heiligen Katharina von Alexandrien sowie der Heiligen Klara von Assisi mit ornamentaler bekrönter Kartusche erinnert stilistisch an die Arbeiten des Augsburger Meisters Johann Thelott (1655-1735). Das ursprünglich für ein Klarissenkloster hergestellte Meisterstück wird von Koller auf CHF 35 000 bis 45 000 geschätzt (Lot 343). Ferner wird ein Psalterium aus dem späten 14. Jahrhundert aus Spanien angeboten. Das in lateinischer Handschrift auf Pergament verfasste Werk hat Koller wiederentdeckt und durch Prof. Dr. G. Freuler der Universität Zürich begutachten lassen. Demzufolge gilt es als ältestes kunsthistorisches Zeugnis des bedeutenden Kartauserklosters Santa Maria del Paular bei Rascafria. Zu den Highlights der Autografen gehört ein Brief von Gustav Mahler an seinen Agenten Gustav Lewy vom 28. Februar 1883. Der erst 23-jährige Komponist berichtet darin von einer dürftigen Besprechung einer Aufführung von Méhuls Oper „Joseph in Ägypten“, welche er stellvertretend dirigierte. Der Brief wird mit einer Schätzung von CHF 3 000 bis 4 000 angeboten (Lot 132).
Möbel und Dekorationen
21. März 2013
Museale Instrumente und Schlossinventar
Zu den Highlights der Auktion für Möbel und Dekoration ist bei Koller ein 1891 im Louis-XV-Stil gefertigter Prunkfügel mit exquisiten Bronzebeschlägen von Henri Dasson zu zählen. Den Flügel selbst stellte die Firma Erard her, die 1823 mit der Entwicklung des „grand modèle avec double déversoir“ wesentlich zur Entwicklung des modernen Klaviers beitrug; grosse Musiker wie Joseph Hayden, Ludwig van Beethoven und Frederic Chopin spielten Instrumente der Erards. Der bei Koller mit einer Schätzung von CHF 250 000 bis 450 000 angebotene Flügel ist signiert, nummeriert und stammt aus einer europäischen Privatsammlung (Lot 1322). Zum selben Preis bietet Koller ein Schreibkabinett mit Boulle-Marketerie „aux scènes chinoises“ aus dem Jahren um 1700 an (Lot 1131). Das Schreibkabinett kann dem Ebenisten Henrik van Soest zugeschrieben werden, der in Antwerpen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wirkte. Die Chinoiserien wurden nach Vorlagen des Gesandten der niederländischen Ostindienkompanie Johan Nieuhof (1618-1672) geschaffen. Ein identisches Kabinett steht heute im Schloss Schleissheim in München. Eine klassische Transition-Kommode, gefertigt in den Jahren 1765/70, mit feinen Edelholz-Interasien und Signatur von P. Pioniez, wird bei Koller für CHF 80 000 bis 120 000 angeboten (Lot 1164). Aus der namhaften Meisterwerkstatt von Thomas Hache in Grenoble stammt die Louis XIV-Kommode „à fleurs“ mit sogenannter „marqueterie au jasmin“; sie wird für CHF 100 000 bis 150 000 angeboten. Von herausragender Qualität ist auch die Louis-XVI-Skelettpendule mit Mondphase, Kalender und Signatur „Ridel à Paris“, hergestellt um 1785/90, die für CHF 70 000 bis 120 000 zu ersteigern sein wird (Lot 1224).
Skulpturen
21. März 2013
Das Angebot an Möbeln und Dekoration wird am 21. März von einer Sammlung sakraler Kunst und Skulpturen ergänzt. Dazu gehört das Fragment einer sogenannten „figure gisante“ aus dem 14. Jahrhundert; dabei handelt es sich um zwei in vergoldetem Kupfer gefertigte bittende Hände aus Limoges. Aus einer bedeutenden Sammlung eingeliefert und mit einem Gutachten von Prof. Dr. G. Freuler der Universität Zürich versehen, werden sie mit einer Schätzung von CHF 65 000 bis 95 00 ausgerufen (Lot 1026). Zu den besonderen Kostbarkeiten dieser Auktion gehört auch ein weitgehend wohl original erhaltenes Prozessionskreuz, das ebenfalls in Limoges, aber bereits im frühen 13. Jahrhundert gefertigt wurde und mit Email und Glassteinen verziert ist (Lot 1029). Das Kreuz ist in „Enamels of Limoges 1100-1350“ vom Metropolitan Museum of Art in New York publiziert und wird auf 15 000 bis 25 000 geschätzt.
Silber, Objets d’Arts, Porzellan und Fayencen
18. März 2013
Nürnberger Silber und Meissener Porzellan
Die Silberauktion kann mit wichtigen Nürnberger Arbeiten aus dem 17. Jahrhundert aufwarten. So wird hier mit einer Schätzung zwischen CHF 20 000 bis 40 000 ein Traubenpokal aus Vermeil mit Marke des Nürnberger Meisters Adam Richter aus dem Jahr 1596 ausgerufen (Lot 1706). Ebenfalls aus Nürnberg stammt ein Deckelpokal des Meisters Michael Müller, welcher auf CHF 16 000 bis 24 000 geschätzt wird (Lot 1714). Exquisit ist die Teekanne mit Rechaud von Fabergé mit Marke „Moskau 1899 bis 1908“, die für CHF 10 000 bis 18 000 zu ersteigern sein wird (Lot 1866). An der Auktion für Porzellan sind seltene Arbeiten aus der Manufaktur Meissen im Angebot. So eine Teekanne mit Golddekor und der Darstellung einer chinesischen Gesellschaft. Die Teekanne mit „Goldchinesen“ wurde von Bartholomäus Seuter 1725 entworfen und sollte heute einen Preis zwischen CHF 10 000 bis 12 000 erzielen (Lot 1784). Auch eine seltene Meissen-Figur eines Musikanten aus der Serie der „Cris de Paris“, gefertigt in den Jahren um 1745, gehört zu den Highlights und wird mit einer Schätzung von CHF 5 000 bis 7 000 ausgerufen (Lot 1800). Eine um 1760 geschaffene Terrine aus dem „Service mit grünem Mosaikrand“ für Friedrich II. von Preussen wird für CHF 5 000 bis 7 000 versteigert (Lot 1805).
Schmuck und Armbanduhren
19. März 2013
Diamant für 1 Mio. Schweizer Franken
Die Auktion für Schmuck und Armbanduhren hält bei Koller neben viel signiertem zeitgenössischem und antikem Schmuck insbesondere bedeutende Diamant-Objekte bereit. Toplot ist der ungefasste Diamant von 8,11 Karat des Typs IIA. Er wird mit einer Schätzung von CHF 720 000 bis 1 000 000. ausgerufen (Lot 2103). Ein seltenes exquisites Art Déco-Armband mit chinesischer Gartenszene, in welcher eine Pagode, blühende Kirschbäume, Personen und Boote auf einem Kanal dargestellt sind, zählt ebenfalls zu den Highlights. Das mit Lacloche Frères signierte 3,3 cm breite und 18,6 cm lange Armband ist mit originalem Etui und Zertifikat für CHF 150 000 bis 200 000 zu ersteigern (Lot 2153). Etwas höher veranschlagt ist ein Diamant-Ring von 6,16 Karat für CHF 180 000 bis 280 000 (Lot 2165). Ein zeitgenössischer Ring aus dem Atelier Majo Fruithof mit oktogonaler Schauseite, besetzt mit einem sehr feinen Aquamarin ruft Koller mit einer Schätzung von CHF 7 000 bis 10 000 aus (Lot 2038). Bei den Uhren wird es unter anderem zur Versteigerung einer IWC-Herrenarmbanduhr „Grande Complication“ für CHF 80 000 bis 120 000 an kommen (Lot 2295). |