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Hermann Nitsch, o.T.

Hermann Nitsch, o.T., 1992

Hermann Nitsch *
(Wien 1938 geb.)

o.T., 1992
Öl, Blut auf Leinwand; 198,5 x 300 cm
Rückseitig signiert und datiert: Hermann Nitsch 1992
Provenienz: Privatbesitz, Österreich

Losnummer: 71


Das malerische Werk von Hermann Nitsch hat mit den „Kreuzwegstationen“ – 2 x 3 m großen Gemälden, deren Malmittel (Blut und Dispersion) vom oberen Bildrand her den Bildträger übergießen – einen ersten Höhepunkt erreicht. Die Zahl dieser zwischen 1960 und 1963 im Rahmen von acht „Malaktionen“ entstandenen Bilder ist sehr begrenzt; es wird wohl kaum mehr als drei Dutzend davon geben. In der Folge hat sich Nitsch zugunsten der Aktionen des Orgien Mysterien Theaters gänzlich aus der Malerei zurückgezogen. Es entstanden zwar zahlreiche bildhafte „Relikte“ (meistens Blut auf leichtem Gewebe), die in einzelnen Fällen zu Assemblagen überarbeitet wurden, aber 20 Jahre lang verzichtete der Künstler – mit sehr wenigen Ausnahmen – auf jede Art von Malerei in einem traditionelleren Sinn.
Erst mit der Überwindung des Konzeptualismus der 70er Jahre zugunsten einer Neubewertung des Malerischen und dem damit verbundenen sinnlichen Interesse an der Expression des künstlerischen Materials, begann Nitsch nach eigenen Aussage „ab 1983 wieder regelmäßig“ zu malen, sehr vehement, in „Malaktionen“, deren große Gesten sich direkt aus dem Pathos und dem umfassenden schöpferischen Selbstverständnis des Orgien Mysterien Theaters ableiten lassen. Die großen Ölgemälde der Jahre 1983-1997 – bisweilen auf Leinwand bzw. grundierter Jute, die im Rahmen des Aktionismus bereits mit Blut beschüttet wurde –zeigen eine besonders reich durchgearbeitete Struktur; das plastische Relief des pastosen Farbauftrags kontrastiert mit dünnen, glänzenden oder matten Flächen. Nitsch wühlt sich in die Farbe ein, verstreicht sie breit, lässt rinnen und laufen: Er spielt das ganze große Repertoire der malerischen Möglichkeiten von Ölfarbe aus, mit der für ihn bezeichnenden souveränen Beherrschung von Form und Technik. – 1997, anlässlich der großen „schwarzen“ Malaktion im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts zog sich Nitsch eine schwere Terpentinvergiftung zu, in deren Folge er auf Ölmalerei verzichtete.
Die Periode der Ölbilder von Hermann Nitsch (1983-1997) umfasst ca. 30 Malaktionen, in deren Rahmen schätzungsweise höchstens 500 Gemälde entstanden sind, von denen sich der überwiegende Teil in Privat- und Museumsbesitz befindet. In diesem Sinn können die großformatigen Ölbilder (2 x 3 m) bereits als Raritäten auf dem Kunstmarkt bezeichnet werden – besonders, wenn es sich um Werke von musealer Qualität handelt, wie das vorliegende Gemälde. Die späteren Acrylbilder, die Hermann Nitsch zwischen 1998 und heute in sehr viel größerer Zahl gemalt hat (nicht zuletzt wegen des raschen Trocknungsprozesses der chemischen Farbe), sind im Kunsthandel hingegen weit häufiger anzutreffen. (Otmar Rychlik)


Veranstaltungshinweise:

Am 23.04.2013 Meisterwerke - 300 Jahre Palais Kinsky

Maße: 198,5 x 300 cm

signiert datiert


Schätzpreis: 50.000 - 100.000  EURO

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