
Vater: Dr. Rudolf Schwarzkogler,
geboren am 1. September 1914, Arzt
Mutter: Anna Tögel, verheiratete Schwarzkogler, wiederverh. Unterweger, geboren am 8. Juli 1918 in Getzersdorf, Kreis St. Pölten, zuletzt Kosmetikerin
3. Juni Eheschließung der Eltern am Standesamt Wien Ottakring
1942
23. Oktober Scheidung der Eltern
1943
13. Jänner Tod des Vaters bei Dubinniskij-Stalingrad; er erschießt sich, nachdem er durch eine Kriegsverletzung beide Beine verloren hat
1951
Jänner Übersiedlung nach Lienz, Osttirol, wo Rudolf Schwarzkogler die ersten drei Jahrgänge des Gymnasiums besucht
1. Dezember Eheschließung der Mutter mit dem Lienzer Bildhauer Johann Unterweger
1952
Geburt eines Halbbruders
1954
September Rückübersiedlung Rudolf Schwarzkoglers nach Wien, er zieht in die Wohnung von Marie Schwarzkogler, seiner Großmutter väterlicherseits, Wien 4, Belvederegasse 6/50, und besucht in Wien das Gymnasium
1956
Oktober Übersiedelung in die Wohnung von Leopoldine Tögel, seiner Großmutter mütterlicherseits, Wien 16, Paltaufgasse 24/2/2
1956/57
Besuch der ersten Klasse der Bundesgewerbeschule (Abteilung für Hochbau), Wien I, Schellinggasse
1957
Herbst Eintritt in die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, Wien 7, Abteilung für Gebrauchsgraphik
1958
September zieht wieder in die Wohnung Wien 4, Belvederegasse
1959
Mai Übersiedlung der Mutter Kals, Osttirol
1960
Beginn der Freundschaft mir Hermann Nitsch, der bereits 1958 die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt abgeschlossen hat.
1961
30. Juni Schwarzkogler verlässt die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt ohne Abschluß
Wahrscheinlich in diesem Jahr Reise nach Venedig
27. Juni bis 30. September Arbeit als Werkstudent (Graphiker) bei der Firma C.F. Boehringer und Soehne GmbH, Fabrik chemischer und pharmazeutischer Produkte, Mannheim
18. Oktober Einschreibung an der Akademie für Angewandte Kunst, Wien, Schwarzkogler besucht den Unterricht nur bis Weihnachten und scheidet am 9. Februar 1962 aus der Schule aus
19. Oktober Meldung der Inskription an der Akademie für Angewandte Kunst beim Ergänzungskommando Wien – offenbar um die Einberufung zum Wehrdienst aufzuschieben
1963
2. Jänner bis 30. September Präsenzdienst (2. Jänner bis 21. März Jägerbataillon I/4. Ausbildungskompanie, Kaisersteinbruch; 22. März bis 30. September Brigade Artillerie Abteilung I/Stabsbatterie, Wr. Neustadt; I. Oktober Beförderung zu Gefreiten)
Herbst lernt noch während des Wehrdienstes im Cafe Sport, Wien I, Schönlaterngasse, die Studentin Edith Adam kennen
1. Oktober Tod der Mutter
1964
Herbst nimmt eine Stelle als Graphiker bei der Büromittelfirma Koreska an, Edith Adam zieht zu ihm in die Wohnung Wien 4, Belvederegasse 6/50
9. Oktober Teilnahme als Akteur an der Materialaktion Lufballonkonzert von Otto Muehl in dessen Keller-Atelier, Wien 2, Perinetgasse I
arbeitet mit Otto Muehl an einem Text mit dem Titel „Sanitäre Kunst“
1965
Lernt Anfang des Jahres durch Nitsch in einem Gastgarten in Wien 2, Obere Augartenstraße, Günter Brus näher kennen, dieser kannte Schwarzkogler schon aus der Distanz vom Cafe Sport.
16. Jänner aktive Teilnahme bei Hermann Nitsch´ Aktion Nr. 7 (für Dr. Tunner)
22. Jänner Modell in Nitsch´ Aktion Nr. 8 (Penisbespülung)
6. Februar Durchführung der ersten Aktion („Hochzeit“) in der Wohnung seines Freundes und Schulkollegen Heinz Cibulka, Wien 7, Kaiserstraße
Entwurf des Titelblattes für eine Zeitschrift mit dem Namen „Das Fieber“, geplant als gemeinsames Organ der Wiener Aktionsgruppe, die Zeitschrift erscheint allerdings nie
Frühjahr/Sommer Durchführung der zweiten, dritten und vierten Aktion
12. Juni Modell in Nitsch´ Aktion Nr. 9
24. Juni Modell in Nitsch´ Aktion Nr. 10
30. Juni Modell in Nitsch´ Aktion Nr. 11
Ende Juni Gemeinschaftsaktionen mit Hermann Nitsch (Aktionen 5a, 5b, 5c)
5. Juli photographiert bei der ersten öffentlichen Aktion von Günter Brus (Wiener Spaziergang)
6. Juli Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung von Günter Brus in der Galerie Junge Generation. Zu dieser Ausstellung erscheint eine Sondernummer der Zeitschrift LE MARAIS, zu der Günter Brus seine Freunde Muehl, Nitsch, Schwarzkogler, Prissnitz und Schürrer für Beiträge einlädt. Schwarzkogler veröffentlicht die Texte „entwurf PANORAMA I/ malerei in bewegung“ und „entwurf für eine vorführung“
September Übersiedlung mit Edith Adam in eine Wohnung Wien I, Werdertorgasse 17/3/II
30. September Kündigung der Anstellung bei der Firma Koreska, Schwarzkogler lebt in der Folge von Edith Adams Verdienst
Herbst filmt bei der Aktion „Starrkrampf“ von Günter Brus
1966
Frühjahr führt die sechste Aktion in seiner Wohnung, Wien I, Werdertorgasse 17, durch
September Übersiedlung mit Edith Adam in eine Wohnung in Wien 7, Döblergasse 3/7
29. Oktober Teilnahme an dem von Otto Muehl initiierten „Aktionskonzert für Al Hansen“ in der Galerie nächst St. Stephan, Wien
1966/67
Häufiger Besuch von Pferderennen in der Krieau und Freudenau, Beschäftigung mit Wettsystemen
1967
31. Dezember „Mit Schwung ins Neue Jahr“, Film mit Günter Brus und Otto Muehl
1967/68
Besonders enger Kontakt mit Günter und Anni Brus
1968
12. Jänner entwirft ein Scheiben an Rafael Montanez Ortiz, einen der Veranstalter des in New York geplanten zweiten Destruction in Art Festivals, um diesem seinen Teilnahmewunsch mitzuteilen (er bezeichnet sich als Mitglied der Direct Art Group of Vienna)
Frühjahr „Satisfaction“ Film mit Günter und Anni Brus und Otto Muehl
Frühjahr Milch-Semmel Kur nach Franz Xaver Mayr, verliert stark an Gewicht, bald danach erste Depressionen und gesundheitliche Probleme
Sommer Besuch der Biennale Venedig
Ende des Jahres Reise mit Edith Adam nach München um Nitsch bei der Realisation seiner 30. Aktion in der Galerie Van de Loo zu helfen, Besuch der Lebens- und Wirkungsstätten Ludwigs II.
1969
Mai Übersiedlung mit Edith Adam in eine Wohnung Wien 4, Heumühlgasse 20/2/II
20. Juni stürzt am Morgen aus dem Fenster seiner Wohnung und stirbt unmittelbar darauf an den erlittenen Verletzungen.
27. Juni Begräbnis auf dem Zentralfriedhof, die Totenmesse liest Monsignore Otto Mauer in Anwesenheit zahlreicher Künstlerfreunde
1970
November erste Ausstellung von Aktionsphotos und Aktionskonzepten in der Galerie nächst St. Stephan, Wien
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