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Museale Kunst und faszinierende Trompe-l’oeil-Keramiken

Museale Kunst und faszinierende Trompe-l’oeil-Keramiken

Die vom 19. bis zum 24. September stattfindende Auktionsserie für alte Kunst bringt museale Kunstwerke auf den Markt. In früherem Besitz des J. Paul Getty Museums war etwa die seltene Renaissance-Tafel mit der Darstellung der Venus von Paolo Schiavo, bevor sie 2008/2009 in New York in der Ausstellung «Art and Love in Renaissance Italy» zu sehen war. Ebenso waren die nun bei Koller offerierten Stillleben von Georg Flegel und Isaac Soreau 2008 Teil der grossen Ausstellung «Die Magie der Dinge» in Basel und Frankfurt. Verschiedene Porzellane wurden 2006 in Museen in Köln und Düsseldorf gezeigt und ein für Baron James de Rothschild gefertigtes Pianino ist eines der Highlights der Möbelauktion.

Gemälde Alter Meister: Seltene holländische Stillleben und Allegorien sowie wichtige Werke der italienischen Renaissance

Eine ausgesprochene Rarität stellen die fünf Allegorien der Monate Februar, März, April, Oktober und Dezember des Antwerpener Meisters Abel Grimmer (ca. 1570 Antwerpen ca. 1620) dar. Nach über 300 Jahren in Familienbesitz, werden sie am 23. September bei Koller Zürich mit einer Schätzung von gesamthaft CHF 500 000 bis 700 000 der Öffentlichkeit angeboten. Insgesamt sind nur drei vollständige Serien der zwölf Monate von Abel Grimmer bekannt. Bis auf den Monat November komplettiert die hier angebotene Serie eine kürzlich in Frankreich veräusserte Folge der restlichen Monate (Lots 3033A bis 3033E).

Prominenz erlangt zudem das Stillleben mit Rauchutensilien, grosser Zinnkanne, Bierglas und Hering des holländischen Meisters Pieter Claesz (Berchem / Antwerpen 1597 - 1661 Haarlem), das mit einer Taxe von CHF 500‘000 bis 700‘000 ausgerufen wird. So platzierte es Dr. Martina Brunner-Bulst etwa auf der Titelseite des Oeuvrekataloges, womit sie die bedeutende Rolle dieses Gemäldes im Gesamtwerk von Pieter Claesz zum Ausdruck bringt (Lot 3046).

Aus einer Serie seltener Arbeiten der italienischen Renaissance wie von Tommaso di Credi, Giuliano di Amadeo, oder Andrea Manzini, genannt Andrea di Giusto, sticht ferner eine seltene Tafel mit der Darstellung der liegenden Venus und Amor in einer Landschaft von Paolo Schiavo (Florenz 1397 - 1498 Pisa) hervor. Einst im Besitz des J. Paul Getty Museums in Los Angeles und zuletzt anlässlich der grossen Ausstellung «Art and Love in Renaissance Italy» im Metropolitan Museum in New York 2008/2009 öffentlich zu sehen, gelangt es nun nach langer Zeit in Privatbesitz wieder auf den Markt. Die Tafel kann in die Zeit um 1440 bis 45, dem Beginn der italienischen Renaissance, datiert werden und fungierte damals als Innenseite einer Hochzeitstruhe, einer sogenannten Cassone, in der die Braut ihre persönlichen Gegenstände in das Eheleben überführte und von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Das Gemälde wird bei Koller mit einer Taxe von CHF 250 000 bis 350 000 ausgerufen (Lot 3013).

Die Sammlung Schmitz-Eichhoff: Bedeutende Gemälde Alter Meister und faszinierende Trompe-l’oeil-Keramiken

Koller Auktionen wird am 19. und 23. September die Sammlung der Kölnerin Marianne Schmitz-Eichhoff versteigern, deren Hauptteil aus Gemälden und Zeichnungen Alter Meister sowie barocker Trompe-l’oeil-Fayencen besteht.

Aus der vielfach ausgestellten Sammlung vermittelt Koller im September mehrere bedeutende Altmeister-Gemälde des 16. und 17. Jh. Darunter charakteristische Werke von Georg Flegel (Olmütz 1566 - 1638 Frankfurt) und Isaac Soreau (ca. 1604 Hanau 1645), die letztmals 2008 anlässlich der Ausstellung «Die Magie der Dinge» in Basel und Frankfurt öffentlich zu sehen waren. Georg Flegel ist einer der bedeutendsten deutschen Stillleben-Maler der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er zeichnet sich durch eine besondere malerische Detailvielfalt und Präzision seiner Motive aus. Das am 23. September angebotene qualitätsvolle und farbenfrohe Stillleben mit Erdbeeren, Walnüssen, Brot, Butter und Wein steht als typisches Beispiel für seinen jeweils eng gewählten Kompositionsausschnitt (Lot 3023, CHF 150 000 bis 250 000). Das ebenso hochwertige Stillleben mit Früchten und Gemüse in einem Flechtkorb des Hanauer Malers Isaac Soreau (1604 Hanau ca. 1645) besticht durch die gezielte Überlappung und Staffelung der einzelnen Elemente, wodurch dem Betrachter eine einzigartige Farbigkeit zur Schau gestellt wird. Isaac Soreau war ein Sohn des Hanauer Malers Daniel Soreau (gestorben 1619). Er spezialisierte sich, wie sein Zwillingsbruder Peter Soreau, auf Stillebenmalerei (Lot 3019, CHF 150 000 bis 250 000).

Unter den Altmeisterzeichnungen der Sammlung befindet sich zudem eine Gruppe von Tulpendarstellungen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Diese exquisiten Arbeiten gewannen im Zuge der berühmten Tulpenspekulation an der Amsterdamer Börse an Relevanz, als für einzelne Tulpenzwiebeln beinahe so viel bezahlt wurde, wie für ein Stadthaus. Dadurch wurde die präzise Dokumentation der gehandelten Tulpen immer wichtiger, worin ebenso der Ursprung moderner Gartenkataloge zu finden ist (Lots 3426/27 und 3435/39; hier erfahren Sie mehr über die Tulpenmanie).

Der originellste Teil der Schmitz-Eichhoff-Sammlung ist jedoch die rund 250 Objekte umfassende Fayencesammlung von Trompe-l’Oeil-Schaugerichten und Tierfiguren aus dem 18. Jahrhundert. Viele der Objekte waren 1999 in der Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Köln und 2006 im Hetjens-Museum in Düsseldorf zu sehen, welche beide der Sammlung gewidmet waren.

Das Barockzeitalter zelebrierte Festinszenierungen als Statussymbol der sich gegenseitig in Opulenz übertrumpfenden Oberklasse. Dazu gehörten die modischen Geschirre, die jede Gesellschaft amüsierte und das Highlight jeder Festtafel waren. Teller, täuschend echt, bereit zum Verzehr drapiert mit Gemüse und Früchten, prächtige Kohlkopfterrinen und pittoreske Dosen für Pasteten und Ragouts in Form von Tieren, gehören zu dieser einzigartigen Privatsammlung. Zu den Highlights gehören ein Trompe-l’oeil-Teller mit Eiern, Frankreich, Mitte 18. Jh. für CHF 4 000 bis 6 000 (Lot 1751), ein Paar Konfitüren-Terrinen, Delft, Mitte 18. Jh. für CHF 3 000 bis 5 000 (Lot 1729), und eine grosse Kohlkopfterrine, Brüssel, Fabrique de la Rue de la Montagne, um 1751 bis 1755 für CHF 6 000 bis 8 000 von Philippe Mompaers (Lot 1742).

Möbel, Teppiche & Skulpturen: Pianino für Baron James de Rothschild

Die Möbelauktion vom 22. September führt ausgewählte Werke französischer Meister mit prominenten Provenienzen. Gleich einem Trio etablierter Meister des 19. Jh. entspringt das auf CHF 150 000 bis 250 000 geschätzte Louis-Philippe-Pianino «aux sphinges ailées» mit Boulle-Marketerie, welches Baron James de Rothschild 1836 für seinen Stadtpalast an der Rue Laffitte bestellte. Für das Musikinstrument ist die bedeutende königliche Klavierwerkstatt des auch als Komponisten bekannten Ignace Pleyel (1757 Ruppersthal bis 1831 Paris) verantwortlich. Das Gehäuse mit den aufwendigen Boulle-Marketerien und Ebenholz lieferte der ebenso im Auftrag der Krone tätige Ebeniste Alexandre L. Bellangé (1799 Paris 1863) und die markanten Bronzen mit Sphingen entstammen dem Bildhauer Jean Jacques Feuchère (1807 Paris 1852) aus der gleichnamigen Dynastie (Lot 1293).

Zu den weiteren Highlights der Auktion gehören ein Paar schmale Trumeau Spiegel, Louis XV, nach Vorgaben von Johann Michael Hoppenhaupt (1719 Berlin 1785), der insbesondere für Friedrich II von Preussen tätig war für CHF 80 000 bis 120 000 (Lot 1050), ein bedeutender Empire/Biedermeier Prunk-Schrank mit tanzenden Musen nach dem Modell von Josef Danhauser (1780 Wien 1829), aus dem ehemaligen Inventar des Palastes des Erzherzogs Albrecht, heut Albertina Museum Wien (Lot 1273, CHF 15 000 bis 25 000) sowie für CHF 40 000 bis 60 000 ein Paar exquisite russische Directoire Bronze-Kobalt-Glas-Appliken, wovon ein identisches Paar Vladimir Putins Büro im Kreml schmückt (Lot 1191).

Bücher & Autographen, Zeichnungen Alter Meister und des 19. Jahrhunderts: Tiepolo, Dada, Erotica

Die Auktion für alte Zeichnungen vom 23. September führt zwei Arbeiten von Domenico Tiepolo (1727 Venedig 1804) auf: Eine Öl-Studie für CHF 20 000 bis 30 000 mit der Darstellung der Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (Lot 3425) und eine Zeichnung in brauner Tinte mit der Darstellung einer stehenden Figur in orientalischer Kleidung für CHF 6 000 bis 9 000 (Lot 3452). Beide Werke bestechen durch ihre Spontanität. Die Öl-Skizze war wahrscheinlich ein Modell für Tiepolos Werkstatt. Ebenso kann sie für den direkten Verkauf bestimmt gewesen sein, da Studien bereits zu Tiepolos Lebzeiten einen Markt hatten. Eine ähnliche Studie gehört zur Sammlung des Kunsthauses Zürich.

Die Auktion für Bücher und Autographen vom 24. September beinhaltet zwei bedeutende Zoologie-Werke: «Histoire naturelle des oiseaux de paradis» von François Levaillant kann mit CHF 70 000 bis 90 000 ausgerufen werden (Lot 361) und das vierbändige Ornithologie-Werk von Johann Michael Seligmann, «Verzameling van uitlandsche en zeldzaame Vogelen» für CHF 25 000 bis 40 000 (Lot 362).

Zum diesjährigen 100-Jahr-Jubiläum von Dada, bietet Koller mit Kurt Schwitters 1920 publiziertem Band «Die Kathedrale» für CHF 8 000 bis 12 000 ferner eine der wichtigsten Dada-Publikationen an (Lot 218).

Ebenso wird die Bücherauktion rund dreissig Erotika-Werke aus einer wichtigen Schweizer Privatsammlung anbieten. Darunter die zehn Bände des Werkes von Marquis de Sade, welche zuvor Bestandteil der Sammlung des französischen Schauspielers Michel Simon waren (Lot 191, CHF 40 000 bis 60 000).

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktionswoche A178: Silber & Porzellan, Möbel & Dekoration, Alter Meister, Gemälde Alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Bücher

Quelle: © Koller Auktionen AG

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