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Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. Köln 1499.

Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. Köln 1499.

Losnummer: 507


Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. Köln: Joh. Koelhoff d. J., 23. Aug. 1499.
29,8 x 20,5 cm. 368 Bl. (die letzten beiden leer): 12 Bll., 350 römisch gez. Bll. (mit Fehlern), dazwischen (nach Bl. lviij) 4 ungez. Bll., am Schluss 2 leere Bll. Got. Typen, 49 Zeilen, Kolumnentitel. Foliierung stellenw. fehlerhaft. Mit 368 teilw. blattgr., meist kolorierten Holzschnitten von 81 Stöcken.
Auf den beiden leeren Blättern am Schluss handschriftliche Nachträge mit Annalen der Kölner und Reichsgeschichte aus den Jahren 1515 bis 1531, geschrieben von mehreren Händen des 16. Jhs. meist in kölnisch-ripuarischen Dialekt, die letzte Seite mit Federproben meist in Latein. - Pgt. des 17. Jhs. mit hs. Rt.

(Einband etwas berieben und angestaubt, Vorsätze in späterer Zeit erneuert. Durchgehend Marginalien in brauner Tinte von Händen des 16. Jhs.; diese sowie die hs. Nachträge am Schluss etwas beschnitten. Am Anfang und Schluss einige kl. Wurmlöcher. Titel mit kl. ausgebesserten Randdefekten und wie einige Bll. am Schluss neu angefalzt. Einige Bll. mit ausgebesserten teils längeren Einrissen. Stellenweise leicht bis mäßig gebrauchsfleckig; das alte Kolorit oft mit leichtem Abklatsch auf die Gegenseite).

GW 6688. Hain 4989. Voulliéme Köln 324. Borchling-Claußen 312. S. Corsten, Die Kölnische Chronik von 1499, Hbg 1982. - Das Exemplar zeigt die in GW 6688 Anm. 1-3 beschriebenen Varianten wie folgt: Laut Anm. 1 folgt der Text dem späteren Druckzustand, die Lagenbez. lauten allerding noch kiij. kiiij u. kv; laut Anm. 2 liegt hier auf Bl. 263a der frühere Druckzustand mit Darstellung eines Kaisers statt eines Königs vor; laut Anm. 3 ist der Text bezüglich einer Turnierniederlage Maximilians durch einen Karton korrigiert.
Die Kölnische Chronik gehört als reich bebildertes und in der Volkssprache geschriebenes Buch mit den zwei Jahrzehnte früher entstandenen Bilderbibeln zu den ungewöhnlichen Hervorbringungen des Kölner Buchdrucks der Inkunabelzeit (Corsten). Während dem Werk zur Zeit seines Erscheinens kein Erfolg beschieden war und es sogar zum wirtschaftlichen Ruin des Druckers und Verlegers Joh. Koehlhoff d.J. führte, ist die Kölnische Chronik heute als eines der wichtigsten Quellenwerke zur Kölner und rheinländischen Geschichte, als bedeutendes Denkmal der kölnisch-ripuarischen Sprache oder auch als Beleg für die Rolle Gutenbergs als Erfinder des Buchdrucks aus der neueren Forschungsgeschichte nicht mehr wegzudenken.
Die ungewöhnlich hohe Anzahl von Holzschnitten scheint aus dem Erfolg der Schedelschen Weltchronik zu resultieren, ist aber auch zu einem wesentlichen Teil von einer handschriftlich überlieferten stadtkölnischen Chronik abhängig: der um 1470 entstandenen "Agrippina" des Heinrich von Beeck. Die Holzschnitte zeigen berühmt gewordene frühe Stadtansichten von Köln, historische Szenen, Porträts und Wappen (darunter der doppelblattgr. Quaternionenadler). - Bei dem anonym gebliebenen Verfasser, über den man seit Jahrhunderten Vermutungen anstellt, handelt es sich möglicherweise um einen Mönch der Augustiner-Eremiten (vgl. Corsten). - Die Auflage des Buches hat nach Schätzung von Corsten kaum über 250 Exemplare betragen. 205 Ex. befinden sich z. Zeit in öffentlichen Einrichtungen, davon ist allerdings ca. 1/3 unvollständig.
Im ganzen ungewöhnlich gutes und vollständiges Exemplar in altem Kolorit.


Veranstaltungshinweise:

Am 16.03.2018 bis 17.03.2018 Frühjahrsauktionen 2018


Schätzpreis: 15.000,-  EURO

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