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Claude-Joseph Vernet, Küstenlandschaft am Nachmittag - aus einer Serie von vier Tageszeiten

Claude-Joseph Vernet, Küstenlandschaft am Nachmittag - aus einer Serie von vier Tageszeiten

Öl auf Leinwand (doubliert). 96 x 128 cm.

Losnummer: 1298


Provenienz

(Probably) Josiah Taylor, Esq. (Dealer, Pall Mall London); his sale (Foster) 1835 Jul. 25, lot 85, for 126 pounds. - John Rushout, 2nd Baron Northwick, his sale (Phillips) 1859 Aug. 2, lot 483. - Erle-Drax, John Samuel Wanley Sawbridge, his sale 1910 Feb. 19, n. 108. - Galerie Charles Brunner Paris, November 1910. - Agnews Gallery. - Harry Golding USA. - Acquavella Galleries, New York. - Sold 1966 to an Italian Collector. - Private Collection Italy.

Literatur

A catalogue of the pictures in the galleries of Thirlestane House, Cheltenham; the residence of the Right Hon. Lord Northwick, 1855, p. 43, n. 668 (River Scene with rocky shores, by J.Vernet). - Catalogue of the late Lord Northwick’s Ancient and Modern Pictures [...] Thirlestane House Cheltenham, sold by auction by Mr Phillips, Tuesday 26th Jul. 1859, and twenty one subsequent days, “The Venetian Room”, p. 49, n. 483. - Galerie Charles Brunner Paris, 1910, cat. no. 24. - Ingersoll-Smouse, 1926, p. 46, cat. no. 123-126.

Anhand der Lacksiegel auf der Rückseite konnte diese Flusslandschaft im Oeuvre von Claude Joseph Vernet identifiziert und seine Provenienz rekonstruiert werden. Im sogenannten „livre de raison“, seinem Auftragsbuch, hat Vernet alle Bestellungen notiert. Im Jahr 1745 trägt er den Auftrag von vier Bildern ein, die er für einen „Anglois“ - also einen Engländer - malen soll.



Das Atelier des französischen, seit 1734 in Rom lebenden Malers, der inzwischen eine Engländerin namens Virginia Parker geheiratet hatte, gehörte seit den frühen 40er Jahren zu den obligaten Zielen der „Grand Tour“ und war ein Treffpunkt für englischen Gentlemen. In den Jahren nach 1745 hat Vernet in Rom über 80 Bilder für englische Sammler gemalt. Sie waren in London so gefragt, dass mancher Auftraggeber gleich zwei, vier oder gar sechs bestellte.



So entstand auch unser Gemälde, das eines aus einer Serie von vier Bildern ist: zwei Hafen- und zwei Landszenen zu unterschiedlichen Tageszeiten. Die vier Bilder tauchen später in der Sammlung des 2. Baron Northwick auf, wo sie wie folgt beschrieben werden: „Italienischer Hafen im Morgennebel“, „Italienischer Hafen bei Sonnenuntergang“, „Schiffswrack“ und „Flusslandschaft mit Fischern und felsigen Ufern“ (unser Bild).



Vernet hat hier eine Flusslandschaft am späten Nachmittag gemalt. Im Vordergrund ziehen Männer ein Ruderboot mit Personen ans Ufer. Ein großer überhängender Felsen umrahmt die Szenerie auf der rechten Seite, während das Auge weitergeleitet wird in verzweigte Gewässer und eine idyllische Landschaft. An den Ufern beobachten weitere Personen die Freuden der Angler und heimkehrenden Fischer. Manche tragen Lazzaroni-Kostüme im neapolitanischen Stil. Vernet hat seine Landschaft in ein warmes Licht getaucht, das die glückliche Stimmung der Menschen unterstreicht. Vernets Erfolg mit diesen Bildmotiven, ihrer Stimmung und Lichtverhältnisse war so groß, dass Ludwig XV. ihn 1753 nach Paris bestellte und ihm den Auftrag für die berühmte Serie der Französischen Häfen erteilte.



Das vorliegende Gemälde hat sich in berühmten englischen Sammlungen befunden.

John Rushout, 2. Baron Northwick (1769-1859) war einer der größten Connoisseurs des 19. Jahrhunderts. 1838 kaufte er Thirlestaine House in Cheltenham, um dort seine mehr als 1500 Werke umfassende Sammlung unterzubringen. Unser Bild hat mit seinen „Geschwister-Bildern“ im sogenannten „Venezianischen Raum“ gehangen. Die Sammlung war jeden Nachmittag öffentlich zugänglich und beinhaltete Werke von Giotto, Leonardo, Raphael, Dürer, Tizian und Caravaggio. Northwick starb unverheiratet 1859. Seine Erben verkauften das Haus und die Sammlung, deren Versteigerung 22 Tage dauerte.



Anschließend gelangten die vier Vernets in die Sammlung der Familie Sawbridge-Erle-Drax, deren Wappen mit dem Motto „Mort en droit“ auf einem der rückwärtigen Siegel dargestellt ist. Nach der Versteigerung dieser Sammlung 1910 wurde die vierteilige Serie getrennt; unsere Bild erwarb die Pariser Galerie Brunner, die es in ihrem Katalog aus diesem Jahre abbildete und die Provenienz angab. Später gelangte es in die Vereinigten Staaten, wo es bei einem Wiederverkauf aus der New Yorker Sammlung von Harry Goldings von der Galerie Aquavella erworben wurde. Diese verkaufte es 1966, wie die noch vorhandene Rechnung zeigt, an einen italienischen Sammler.



Zwei der „Geschwister-Bilder“ sind abgebildet bei Ingersoll-Smouse, S. 46, Kat. Nr. 123-126. Kompositorisch verbindet sie die auffallend tiefe Horizontlinie mit der entsprechend schmalen Vordergrundbühne. Bei dem Gemälde „Hafen im Morgennebel“ ist, in Entsprechung zu unserem Bild, der große Felsvorsprung auf der linken Seite dargestellt.


Veranstaltungshinweise:

Am 18.05.2019 Auktion 1132: Alte Kunst - 19. Jahrhundert


Schätzpreis: 150.000 - 200.000  EURO

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