Losnummer: 1537
Provenienz
Privatbesitz Süddeutschland.
Verso bezeichnet: A. Bierstadt. See Tahoe in Amerika.
Albert Bierstadt wanderte mit seinen Eltern im Alter von zwei Jahren 1833 in die Vereinigten Staaten aus. Im Alter von zwanzig Jahren kehrte er nach Deutschland zurück, um bei Johann Peter Hasenclever, einem Cousin seiner Mutter, Malerei zu studieren. Da dieser aber bei seiner Ankunft bereits verstorben war, meldete sich Bierstadt zum Studium an der Düsseldorfer Akademie an, wo Carl Friedrich Lessing und Andreas Achenbach seine Lehrer wurden. 1857 kehrte er in die Vereinigten Staaten als erfahrener Landschaftsmaler zurück, um schon zwei Jahre später an einer offiziellen Expedition in den Westen des Landes teilzunehmen. Beeindruckt von den großartigen Gebirgslandschaften, ihren Seen, Flüssen und schneebedeckten Gipfeln entstanden seine ersten großen Landschaftsbilder, die ihn berühmt machten. 1863 erfolgte die zweite Reise in den Westen, das Erlebnis der Rocky Mountains, des Yosemite Valleys und des Columbia Rivers.
Vor Ort malte Bierstadt kleinere Arbeiten auf Papier, Eindrücke, die er später im Atelier in größeren Gemälden ausführte. Obwohl die Werke fast immer eine konkret gesehene Landschaft darstellen, sind sie nie realistisch sondern romantisch gestimmt - komponiert um eine emotionale Wirkung zu erzeugen. Unser kleinformatiges Bild ist hierfür charakteristisch. Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf den weißen Berggipfel, während sich auf dem stillen Bergsee mit den schattigen Ufern die einfallende Dämmerung ankündigt. Es ist diese Stimmung, der Bierstadts Interesse gilt, weniger der Landschaft als topographischer Ort.
Trotz seines zeitgenössisch großen Erfolges waren Bierstadts Bilder zum Ende seines Lebens nicht mehr gefragt. Er starb verarmt 1902 in New York. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er als einer der bedeutendsten Maler der sogenannten "Hudson River School" wiederentdeckt. Neben den monumentalen Leinwänden hat Bierstadt sehr viele kleinere Werke wie dieses geschaffen.
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