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Auch die vierte Auktionssaison unter Pandemiebedingungen endete für das Haus Bassenge mit einem höchst erfreulichen Ergebnis. Bei einer Zuschlagsquote von 75% erzielte die 118. Kunstauktion annähernd 100% der Gesamtschätzung. Damit belief sich ihr Gesamtumsatz, einschließlich der Fotoauktion, auf circa 4,3 Mio. € (mit Aufgeld). Joseph von Führichs Selbstbildnis mit Brille stand mit einem Ergebnis*) von 258.000 € (Schätzung: 35.000 €) an der Spitze eines fulminanten Kataloges, der die Sammlung von Zeichnungen und Druckgraphik der deutschen Romantik des Münchener Kunsthistorikers Dr. Stephan Seeliger präsentierte. Eine ganze Reihe von Bietgefechten gipfelten in sensationell zu bezeichnenden Zuschlägen und machten die Versteigerung dieser Sammlung zu einem denkwürdigen Ereignis. So wurden gleich mehrere Künstler der deutschen Romantik mit Rekordpreisen bedacht. Eine Auswahl: Johann Anton Ramboux: „Doppelportrait des Bildhauers Konrad Eberhard mit seinem Bruder Franz“ – 86.000 € (Schätzung: 24.000 €), Julius Schnorr von Carolsfeld: „Bildnis der Maria Heller“ – 61.500 € (Schätzung: 12.000 €), Joseph von Führich: „Bildnis des Malers Adolf Zimmermann“ – 61.500 € (Schätzung: 7.500 €), Julius Schnorr von Carolsfeld: „David spielt vor Saul die Harfe“ – 27.000 € (Schätzung: 12.000 €), Johann Scheffer von Leonhardshoff: „Die tote heilige Caecilia“ –30.000 € (Schätzung: 4.000 €), Ludwig Gottlieb Nauwerk: „Darstellungen zu Goethes Faust“ – 15.000 € (Schätzung: 1.800 €).
Mit Spitzenergebnissen konnte auch die Auktion Moderne Kunst aufwarten. Max Liebermanns Ölstudie „Tennisplatz am Meer“ wurde für 123.000 € abgesetzt (Schätzung: 75.000 €). Emy Roeders Messingbronze „Stute und Fohlen“ erzielte 65.200 € (Schätzung: 24.000 €) und Edvard Munchs Radierung „Der Tag danach“ 46.700 € (Schätzung: 30.000 €). Weitere Ergebnisse der Abteilung Moderne Kunst waren: Sulamith Wülfing „Sonnenblumenelfe“ – 35.700 € (Schätzung: 1.800 €), Paul Signac „Le port de Marseille“ – 27.000 € (Schätzung: 18.000 €), Lyonel Feininger „Figures on a Cliff“ – 15.400 € (Schätzung: 8.000 €), Hermann Wöhler „Verwunschener Wald“ – 15.000 € (Schätzung: 1.500 €) und Emil Nolde „Unterhaltung“ – 15.000 € (Schätzung: 3.000 €).
Aus den übrigen Abteilungen sind mit hervorragenden Ergebnissen erwähnenswert: Der Kupferstich nach Pieter Brueghel d. Ä. „Der Esel in der Schule“ – 39.000 € (Schätzung: 15.000 €), Carl Friedrich Lessings Ölgemälde „Eifellandschaft in der Dämmerung“ – 23.000 € (Schätzung: 2.400 €), die französische Federzeichnung nach Callot „La Tentation de St. Antoine“ – 19.700 € (Schätzung: 1.200 €), das italienische „Bildnis einer Dame mit Schweinekopf“ aus dem 18. Jahrhundert – 15.400 € (Schätzung: 2.400 €), die „Portraitminiatur eines jungen Paares“ von Moritz Michael Daffinger – 12.300 € (Schätzung: 3.000 €), ein Kupferstich des Monogrammisten WH – 12.300 € (Schätzung: 2.400€) und Goltzius’ „Sturz des Ikarus“ ebenfalls 12.300 € (Schätzung: 2.400 €).
Die Fotografieauktion schließlich überraschte mit dem Ergebnis für die Sicht auf ein kaum bebautes Fürstentum Monaco aus den 1860er Jahren – 9.600 € (Schätzung: 3.500 €) und mit einer mehrfachen Steigerung des Schätzpreises für das Portrait „Heinrich Vogelers“ von Hugo Erfurth – 5.300 € (Schätzung: 900 €). |