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Exzellente Provenienz bringt erstklassige Ergebnisse

Schale mit 26 Ostereiern, u.a. KPM Berlin, 19. Jahrhundert

Das Interesse an dem Schatz aus dem Hause Württemberg, der in mehreren LKW-Ladungen und zusätzlich 60 verschlossenen Holzkisten im vergangenen Jahr nach München transportiert wurde, war überaus groß. In einer Marathon Auktion von 14.00 Uhr bis fast Mitternacht konnte NEUMEISTER mit heftigen Bietgefechten im voll besetzten Auktionsaal sowie einer sehr großen internationalen Beteiligung von Online-Bietern aus über 30 Nationen ein exzellentes Auktionsergebnis verbuchen.

Öffentliche Institutionen, Sammlungen und Museen beteiligten sich, meist erfolgreich, in großer Zahl an der Auktion. Damit positioniert sich NEUMEISTER erneut als das führende Haus in der Versteigerung bedeutender Nachlässe und Sammlungen aus Adelshäusern.

„NEUMEISTER ist es gelungen, mit „Hidden Treasures“ eine Lücke aristokratisch- europäischer Kulturgeschichte neu zu beleuchten und zu schließen. Das 2019 vorwiegend aus ökologischen Gesichtspunkten eingeführte Magazin mit kultur- und kunsthistorischen Beiträgen teils sehr renommierter Autoren, leistet dabei wichtige Vermittlungsarbeit“, so Katrin Stoll, geschäftsführende Gesellschafterin bei NEUMEISTER.

Porzellan

Porzellan konnte gleich zu Beginn der Auktion fast ausnahmslos für ein Vielfaches der Taxen versteigert werden. Ein Paar Deckelvasen von KPM (Lot 1004), um 1780, mit purpurfarbenem Schuppenmuster, Rosenranken und Goldstaffage, geschätzt mit € 1.500 – 1.800, wechselte für € 19.500 den Besitzer. Überraschend erfreulich war das Ergebnis für eine Schale mit 26 Porzellan-Ostereiern (Lot 1022) von KPM u.a. Manufakturen, die nach einem spannenden Bietgefecht für € 19.000 zugeschlagen werden konnte und damit ihren Schätzpreis (€ 100 – 100) verneunzehnfachte. Heftig umworben waren fünf Porzellanbecher (Lot 1069, Schätzpreis € 60 – 80) von Sèvres u.a. aus dem 19. Jh., die für € 5.200, das über 60fache des Schätzpreises, an einen Online-Bieter nach China gingen.

Weitere Höhepunkte beim Porzellan waren ein Paar Ziervasen, teilweise vergoldet, in Amphorenform (Lot 1079, Schätzpreis € 2.000 – 2.500, Ergebnis € 18.200), ein Paar chinesische Deckelvasen (Lot 1086, Schätzpreis € 500 – 600, Ergebnis € 9.750) sowie ein Paar Tafelaufsätze (Lot 1089, Schätzpreis € 1.500 – 2.000) mit Allegorien des Sommers und des Herbstes, die für erfreuliche € 18.200 an einen Händler in New York, USA, gingen. Stark nachgefragt waren Ansichtentassen, insbesondere mit Ansichten des Schlosses Carlsruhe und des Parks (Lot 1064, Schätzpreis € 400 – 500, Ergebnis € 2.600), die seit der Zerstörung des Schlosses 1945 als zeithistorisches „Dokument“ dienen.

Das Museum des Oppelner Schlesiens, die größte und gleichzeitig eine der ältesten kulturellen Institutionen der Oppelner Woiwodschaft in Polen, konnte sich erfreulicherweise einige bedeutende Objekte sichern, darunter ein 46-teiliges Kaffeeservice mit Ansichten von Carlsruhe (Lot 1066, Schätzpreis € 1.500 – 1.800, Ergebnis € 3.380), Gemälde mit Ansichten von Schloss Carlsruhe (Lots 1499 u.1500) sowie einige Porträts von Familienmitgliedern aus dem Hause Württemberg (Lots 1418, 1441, 1444).

„Bis jetzt hatte das Museum keine Exponate in seiner Sammlung, die mit der Anlage in Carlsruhe (heute Pokój) verbunden sind. Ziel der Teilnahme an der Versteigerung war der Erwerb von Exponaten von einem wertvollen und einzigartigen Ort in Schlesien, der im 18. und 19. Jahrhundert das Zentrum des kulturellen Lebens bestimmte. Die Direktorin des Museums, Iwona Solisz betonte: „Es ist uns wichtig die Geschichte des Ortes und der Familie von Württemberg den nächsten Generationen zu vermitteln. Die Objekte, die aus dem Schloss in Carlsruhe stammen, sind für uns einmalig, da wir bislang unseren Besuchern keine Gegenstände von diesem wunderbaren Ort zeigen konnten.“ Die finanziellen Mittel, die den Ankauf der Kunstwerke ermöglicht haben, hat der Vorstand der Oppelner Woiwodschaft, Gemeinde Carlsruhe (Pokój) sowie die Erika-Simon-Stiftung aus Görlitz bereitgestellt.

Silber und Glas

Erwartungsgemäß hoch wurde das prächtige Tafelsilber zugeschlagen. Besonders begehrt waren die Breslauer Silberteller der Goldschmiede Christian Beyl und Johann Gotlieb Schmidt mit der gravierten Wappenkartusche und dem Monogramm Carl Christian Erdmann Herzog zu Württemberg-Oels.

Spitzenergebnisse beim Glas erzielten zwei Lose mit Vasenlampen und Vasen (Lot 1152, Schätzpreis € 5.000 – 5.500, Ergebnis € 65.000) bzw. eine 14-teilige Tischdekoration (Lot 1153, Schätzpreis € 7.000 – 8.000, Ergebnis € 71.500) aus Flussglas mit zarter polychromer Blumenmalerei und vergoldeter Bronzemontierung, von Werner & Mieth, Berlin, um 1800. Die seltenen Glasobjekte sicherte sich ein Telefonbieter aus dem süddeutschen Raum für zusammen knapp € 140.000.

Ein Räuchergefäß, wohl Frankreich, Anfang 19.Jh., aus Alabaster mit vergoldeter Bronze (Lot 1262), geschätzt mit € 2.500 – 2.800, verbuchte mit € 153.400 das höchste Ergebnis der Versteigerung.

Möbel

Bei den Möbeln heftig umworben war eine französische Kommode (Lot 1204, Schätzpreis € 10.000 – 12.000) wohl Roger Vandercruse Lacroix (1728 – 1799). Ein elegantes Möbelstück aus dem Besitz von Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (1732 – 1797) und Herzogin Friederike Sophie Dorothea (1755 – 1793), das in einem spannenden Bietgefecht zwischen mehreren Telefonbietern aus dem In- und Ausland, schließlich einem Sammler in Süddeutschland für € 54.600 zugeschlagen werden konnte.

Eine italienische Tischplatte (Lot 1205), mit verschiedenen Marmorsorten mosaikartig eingelegt und mit € 5.000 – 6.000 taxiert, sorgte mit € 88.400 für ein überraschendes Ergebnis. Das im Vorfeld der Auktion heftig umworbene und während der Besichtigung viel beachtete museale, ovale Arbeitstischchen (Lot 1221, Schätzpreis € 25.000 – 30.000), um 1790, aus der Werkstatt David Roentgens, erzielte mit € 114.400, dem mehr als Vierfachen der Schätzung, ein hervorragendes Ergebnis. Ein Nachttischchen von Johannes Klinckerfuss (Lot 1222, Schätzpreis € 8.000 – 9.000), um 1800, dekoriert mit kolorierten Stichen nach Angelika Kaufmann und äußerst qualitätvollen Messingbeschlägen, war demselben Bieter € 39.000 wert.

Graphik

Graphik konnte fast ausnahmslos zu sehr guten Preisen, meist für ein Vielfaches der Schätzungen versteigert werden. Bereits im Vorfeld der Auktion konnten erfreulicherweise zwei Mappen (Lot 1398, Schätzpreis € 4.500 – 5.000) mit ca. 150 kulturhistorisch äußerst bedeutsamen Blättern, Plänen für den Bau, Ausbau und Umbau des Schlosses Carlsruhe aus dem 19./20. Jh., an eine deutsche öffentliche Sammlung vermittelt werden, dies entsprach auch dem Willen der Eigentümer/ Erbengemeinschaft.

Porträts von Mitgliedern des bulgarischen Königshauses gingen online an bulgarische Bieter. So wie ein Konvolut unbekannter Künstler (Lot 1380) mit Porträts u.a. Ferdinand I. von Bulgarien, Prinzessin Nadejda von Bulgarien
u.a., taxiert mit € 250 – 300, auf € 6.500 kletterte. Fünf Mezzotinto-Graphiken von Jean-Pierre Marie Jazet (Lot 1392), Orientalen mit Pferden, geschätzt auf € 200 – 300, sorgten mit € 18.200 für ein überraschendes Ergebnis und gingen an einen Münchner Sammler.

Gemälde

Ausnahmslos sehr gute Ergebnisse erzielten die Gemälde, vorwiegend Porträts. Erwartungsgemäß hohes Interesse rief das von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. geschaffene Porträt der Herzogin Karoline von Pfalz-Zweibrücken, Prinzessin von Nassau-Saarbrücken (Lot 1423, Schätzpreis € 20.000 – 30.000) hervor, das dem Wittelsbacher Ausgleichsfond € 46.800 wert war. Das bezaubernde Bildnis der Königin Katharina von Württemberg, 1819 gemalt von Franz Seraph Stirnbrand (Lot 1434, Schätzpreis € 2.500 – 3.000) konnte für erfreuliche € 13.000 einem Telefonbieter in London zugeschlagen werden.

Ein Spitzenergebnis von € 74.100 erzielte Ary Scheffers Porträt der Marie Christine von Orléans, Herzogin von Württemberg (Lot 1455, Schätzpreis € 8.000 – 9.600), in ihrem Atelier sitzend, umgeben von Modellen ihrer bedeutendsten Skulpturen, Entwürfen zu Jeanne d’Arc. Das posthum im Jahre ihres Todes, 1839 entstandene Künstlerporträt entschied in einem spannenden Gefecht zwischen zahlreichen Telefonbietern erfreulicherweise das Musée des Beaux-Arts d’Orléans für sich. Joseph Stielers wunderschönes Bildnis der Erzherzogin Henriette Alexandrine von Österreich, geb. Prinzessin von Nassau-Weilburg (Lot 1487), taxiert mit 40.000 – 50.000, ging für € 52.000 in den Besitz einer hessischen Sammlung über.

Veranstaltungen zum Bericht:
SONDERAUKTION HIDDEN TREASURES. SCHÄTZE AUS DEM HAUSE WÜRTTEMBERG

Quelle: © Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

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