
Für Elvira Bach, geboren 1951 im Taunus hat die Malerei eine Selbstverständlichkeit in ihrem Leben eingenommen, denn nicht zuletzt definiert sie sich, ihre Position als Frau, Mutter und Mensch in der Gesellschaft, in Ihrem künstlerischen Tun. War es ein Zufall oder eine Schicksalsfügung, ist Elvira Bach von Kinderbeinen an durch Ihre Zwillingsschwester mit ihrem Konterfei konfrontiert. Eines ihrer frühen Bilder von 1978 trägt den Titel „Immer ich“. Diesem Thema ist sie treu geblieben. Gnadenlos konsequent zelebriert sie dies mit Ihren gestischen, farbintensiven künstlerischen Ausdrucksmitteln: die bildnerische Artikulation des delphischen „Kenne dich selbst!“.
1972 geht Elvira Bach nach Berlin, studiert an der H.d.K. bei Hann Trier und geht Anfang ’80 in Ihrem künstlerischen Gestus und ihren Kontakten eine Einheit mit den „Jungen Wilden“ ein, die gleich Dokumenta und Museen erobern.
Elvira Bachs Selbstdarstellungen sind weniger Realitätsentsprechung als vielmehr eine Beschwörung von „Ich-Sein“. So sind ihre Frauenfiguren in ihrer Ambivalenz hin- und hergerissen: sind sie einerseits beherrschend, wirken sie oft in ihrer Ausschnitthaftigkeit und Dominanz im Format, eingeengt. Auch in ihrer Themenwahl schreckt die Künstlerin in Widersprüchen nicht zurück: selbst in der Küche, sei es in der Jonglage von Geschirr oder dem Schälen von Kartoffeln, wirken ihre Protagonistinnen stark, sind voller Stolz. Da mag dann auch die Themenbezeichnung dieses Zyklus’ nicht verwirren: die Küchendiva!
Elvira Bach gehört zu den großen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der Siegeszug ihrer Arbeiten hält seit 20 Jahren unvermindert an.
Die Galerie am Dom zeigt mit großem Erfolg Arbeiten von Elvira Bach seit 1992. Im Mai 1998 besuchten wir erstmalig Elvira Bach in ihrem Elternhaus im Taunus. Wir erlebten eine beeindruckende Frau, die wir zuvor nur von Ihren Bildern, Fernsehberichten, Büchern und Zeitungsartikeln kannten. So schön kann Kunst sein...
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