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Eulen nach Athen tragen / Das Projekt von Ottmar Hörl
olympisches Kunstprojekt, 12. bis 29. August 2004, Athen
Ottmar Hörl trägt Eulen nach Athen
Olympisches Kunstprojekt nimmt das Sprichwort beim Wort
Der Bildhauer und Konzeptkünstler Ottmar Hörl wird anlässlich der Olympischen Spiele zehntausend „Eulen nach Athen tragen.“ Damit nimmt der Kunstprofessor aus Nürnberg das über 2000 Jahre alte Sprichwort des griechischen Dichters Aristophanes auf und setzt es erstmals in die Tat um. „Ich will eine überraschende Variante dieses Ausspruchs präsentieren, indem ich etwas Bekanntes auf unbekannte Art inszeniere und damit einen kreativen Prozess schaffe“, sagt Hörl zu seiner Kunstaktion, die er in Partnerschaft mit der DaimlerChrysler Bank verwirklicht.
In Athen werden die 30 Zentimeter großen Eulen-Figuren vom 12. bis 29. August zu einer Bodenskulptur formiert. In unmittelbarer Nähe des Olympiastadions entsteht auf dem Gelände der Deutschen Schule ein 4000 qm großer „Eulen-Hain“, dessen Strukturplan in Form und Farbgebung die fünf olympischen Ringe in Quadrate verwandelt.
Ottmar Hörl ignoriert die im Satz des Aristophanes implizierte Handlungsanweisung und präsentiert eine überraschende Auslegung des klassischen Sprichwortes: Es geht ihm darum, „das Wort beim Wort zu nehmen, sichtbar zu machen, was man im Regelfall nicht macht und damit neue Tatsachen zu schaffen.“ Humor ist dabei bewusst Teil seines künstlerischen Konzeptes.
Mit seiner Großskulptur „Eulen nach Athen“ setzt Ottmar Hörl das Gestaltungsprinzip der temporären Serie fort, das viele seiner Arbeiten auszeichnet. Ob in dem viel beachteten Projekt „Das große Hasenstück“ (2003), das Hörl als eine Hommage an Albrecht Dürer verstanden wissen will, ob mit der Installation von 10.000 Berliner Bären vor dem Brandenburger Tor (Berlin - Baerlin, 2000) oder ob mit dem symbolischen Verteilen von Brot und Fisch (Die Speisung der 5000) im Rahmen des Internationalen Bodensee-Festivals 1999 – immer wieder sind Werden, Sein und Vergehen wesentliche Elemente seines Konzeptes der sozialen Plastik. „Ich habe mich“, so Ottmar Hörl, „von dem Gedanken verabschiedet, Werke für die Ewigkeit zu schaffen. Mich interessiert der Gedanke des Auftauchens und Verschwindens.“
Ottmar Hörls Kunstaktion in Athen versteht sich als kommunikativer Prozess, der die Menschen zum Teil seines Projektes werden lässt. Durch diese sinnliche Auseinandersetzung mit dem im eigentlichen Sinne Überflüssigen entsteht eine Eigendynamik, die viele Menschen fasziniert: die Eule, auch ein Symbol der Weisheit, wird zu einem Zeichen der Verständigung über alle Grenzen hinweg und trägt diesen Gedanken als Botschaft des Künstlers rund um den Globus.
Die Installation von Ottmar Hörl wird am 12. August um 19:30 Uhr in Athen eröffnet. Die Ausstellung endet 29. August, dem Schlußtag der Olympischen Spiele.
EinKunstprojekt von Ottmar Hörl in Partnerschaft mit der DaimlerChrysler Bank
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