 Vernissage: Mittwoch 2. März 2005, 19.00 Uhr
Martin C. Herbst ist 1965 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet in Wien.
Neben Galerieausstellungen war er zuletzt v.a. auf internationalen Messen wie Art Miami, Art Moskau und Palm Beach Contemporary vertreten.
Herbst stellt in seinem neuen Zyklus die Frage nach der in der Malereigeschichte so oft beschworenen Einzigartigkeit und Einmaligkeit einer Bildschöpfung . Es gibt für ihn keinen zwangsläufigen Prozeß der Bildfindung, jedes Bild könnte genauso (und auch genauso gut) anders aussehen – und auch anders gesehen werden, denn wer weiß schon, was der andere wirklich sieht? „Kunst ist ein relativer Begriff – wer ein Bild sieht, läuft Gefahr es anders zu interpretieren als ein weiterer Betrachter, ja sogar er selbst sieht es in Nuancen verschieden, je nach emotionaler Befindlichkeit oder Bewusstseinsstand“ (G. Holler-Schuster).
Michelangelos „Libysche Sibylle“ aus der Sixtina, eine Ikone der Malereigeschichte, liefert ein solches einzigartiges Vor-Bild. Herbst deutet die Darstellung der weissagenden Frau in einen „Engel“ (lat. angelus) um und spielt genüsslich mit größter malerischer Raffinesse in 30 großformatigen Ölbildern auf Aluminium durch, wie unterschiedlich dieses Motiv gesehen und empfunden werden kann. Es handelt sich dabei nicht bloß um ein Spiel von Thema und Variation – jedes Bild bietet einen neuen Ansatzpunkt, keines ist wahrer oder echter als das andere und alle sind sie gleichberechtigter Teil eines größeren Ganzen von Empfindung, die sich ständig ändert und nie eindeutig kommuniziert werden kann.
„Es kann kein vollkommenes Kunstwerk geben. Selbst die Beschäftigung mit einem einzigen Kunstwerk bewirkt einen Wechsel der inneren Einstellung – bei einer zweiten Darbietung kann es ganz anders wirken – auch für den Autor“ (G. Holler-Schuster).
Paradoxerweise aber – und das ist das Überraschende an dieser neuen Bilderserie - wertet die radikale Serialität das einzelne Bild als individuelle Einheit eher auf, als dass sie seine Einmaligkeit bedroht. Es ist der Glaube an eine genialische, kultische Aura „des Bildes“ zwar schon lange verloren gegangen – aber jeder Versuch, mit dieser Erkenntnis zu spielen, führt irritierenderweise wieder zu Bildern, die uns verführen, an eben daran zu glauben.
Zur Ausstellung erscheint ein 45-seitiger Katalog in Buchform.
Dates & Facts:
Rudolf Budja Galerie / Artmosphere Wien
Galerie im Palais Kinsky
A-1010 Wien, Freyung 4
Tel: +43 (0)1 5339858
Dienstag bis Freitag 11.00-19.00 Uhr, Samstag 10.00-13.00 Uhr
 |
|
Weitere Infos: Für weitere Presseinformationen & -termine kontaktieren Sie bitte:
Mag. Christian Gschwandtner
Rudolf Budja Galerie / Artmosphere Galerien GmbH Austria
t: +43 (0)1 5339858
m: +43 (0)650 3101007
e: gschwandtner@artmosphere.at
Medienvertreter sind herzlich zur Press Preview eingeladen, kontaktieren Sie uns bitte für einen individuellen Termin.
Dieser Text, Bildmaterial in Druckauflösung und weiterführende Informationen zum Künstler sind auch unter www.artmosphere.at verfügbar.
verwendetes Bildmaterial:
Martin C. Herbst: ReRe 1.25. (angelus 25) , ReRe 1.23. (angelus 23) , aus der Serie "angelus" (ReRenaissance), 2004,
Öl auf Aluminium, ,je 200 x 100 cm
Bildmaterial © 2005 Martin C. Herbst / Artmosphere Galerien GmbH / VBK |