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Das Farbfeuerwerk, das Ivo Hauptmann im Jahr 1910 über der Elbe zündete, fand mehr als 100 Jahre später im Auktionshaus Stahl seinen Höhepunkt. Die Spannung in der flirrenden Luft seines pointillistischen Gemäldes ‚ Sonnenuntergang über der Elbe‘ übertrug sich auf den Saal und führte zu einem Bietgefecht, in dem sich schließlich ein Saalbieter mit einem Zuschlag von außerordentlichen 70.000.- € durchsetzte, dem Weltrekord für ein Gemälde dieses auch im Louvre vertretenen Künstlers.
Farbglühend und spannungsreich setzte sich die Auktion im hochkarätigen Schmucksortiment fort. Ein herzförmig geschliffener Diamantanhänger von ungewöhnlicher Leuchtkraft und insgesamt ca. 9 Karat wurde gegen internationale Bieter an eine Hamburger Sammlerin mit einem sensationellen Zuschlag von 60.000.- € verkauft.
Trotz seiner geringen Größe von beeindruckender Strahlkraft war auch der antike Kopf der Aphrodite, dessen Schönheit es Bietern angetan hatte, die über den gesamten Erdball verstreut waren. Selbst eigens aus dem Ausland angereiste Saalbieter gingen schließlich bei beeindruckenden 24.000.- € leer aus, die ein norddeutscher Sammler nach einem heißen Ringen und einem Startpreis von 2.800.- € schließlich bot – ein Preis, der auch im internationalen Kontext seinesgleichen sucht.
Weitere Bietgefechte lieferten sich die Sammler beim Kunsthandwerk und belegten mit ihrem Engagement eindrucksvoll, dass diese Sparte nach wie vor hoch im Kurs steht und nichts von ihrer Attraktivität verloren hat. So wurde eine seltene Metallschale Henry van de Veldes mit 18.000.- € und ein silbernes Besteck des Künstlers mit 11.000.- € zugeschlagen. Beeindruckend war auch das Ergebnis einer äußerst seltenen kleinen Tapisserie des 16. Jahrhunderts mit der Darstellung eines Einhorns aus einer Hamburger Werkstatt, die für schließlich 26.000.- € an eine europäische Sammlung ging.
Die Stärke des Hauses wird auch durch die folgenden Ergebnisse belegt:
Ein Portrait von der Hand Konstantin Weschtschilows wechselt für 16.000 € in eine russische Sammlung. Das zauberhafte Mädchenbildnis von Leopold von Kalckreuth brachte sehr gute 15.000 €, für die holländische Dorfszene Kalckreuths fiel der Hammber bei 9.000 €.
9.800 € kostete die Birkenallee von Hans am Ende, ein Rückenakt am Fenster von Gisbert Palmié stieg auf 9.000 €. Ebenfalls 9.000 € zahlte ein Sammler für A. R. Pencks ‘Komposition in Grau und Schwarz‘. Weitere Höhepunkte der Malerei waren eine Gewitterlandschaft von Georg Gillis van Haanen (7.000 €), ein Kinderbildnis von Friedrich Carl Gröger (6.000 €) und ein Stilleben in einem Park von Francesco Lavagna (5.500 €).
Über die überaus qualitätsvolle Bronze eines Rosselenkers von Louis Tuaillon darf sich ein deutscher Sammler freuen, der mit 17.000 € reüssierte. Der ungewöhnliche Nautiluspokal eines chinesischen Silberschmieds, graviert mit den Namen deutscher Seeoffiziere, konnte für 12.000 € verkauft werden. Das Meissen-Service ‘1001 Nacht‘ schmückt für 8.000 € eine neue Tafel.
Ein Paar Manschettenknöpfe mit ebenfalls herausragend qualitätsvollen Brillanten stieg auf 12.000 €. Ein hochkarätiges Rubinarmband erfreut für 10.500 € eine neue Trägerin, eine Rolex aus den 20er Jahren macht für 8.000 € einen Herren glücklich. |