Losnummer: 409
Bronze, dunkel patiniert. H. 37,1 cm, B. 29 cm, T. 32,5 cm. Rücks. auf der Plinthe sign. E. Barlach, Gießerstempel H. NOACK BERLIN. Kniende Bettlerin, mit bittend vorgestreckten Armen, ihr Kopf ist vollständig von einem Tuch verhüllt. - Literatur: Bei Laur (WVZ 280) werden 12 unnummerierte Güsse genannt. Zu Lebzeiten Barlachs wurden keine Güsse in Bronze umgesetzt, sondern lediglich ein Exemplar in Holz ausgeführt. Weitere Standorte: Ernst Barlach Haus, Hamburg; Ernst Barlach Gesellschaft (Museen Ratzeburg, Wedel) sowie in Israel, Museum Jerusalem - Provenienz: Aus der Familie des Künstlers - Deutscher Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner. B. studierte 1888-95 an der Hamburger Kunstgewerbeschule und der Dresdener Akademie. Anschließend lebte er für zwei Jahre in Paris. Zunächst betätigte er sich vorwiegend als Keramiker, u.a. für die Manufaktur Mutz in Altona. Eine Russlandreise 1906 beeinflußte ihn nachhaltig; er stellte Skulpturen des russischen Volkslebens erstmals 1907 bei der Berliner Secession aus. In der Folge erhielt er auch zahlreiche prominente öffentliche Aufträge. B. gehört zu den von den Nationalsozialisten besonders intensiv bedrängten Künstlern, und viele seiner Werke wurden beschlagnahmt oder vernichtet. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jhs. Mus.: Hamburg (Ernst-Barlach-Haus), Nürnberg (Germanisches Nationalmuseum), Schwerin u.a. Lit.: Schult (WVZ) u.a.
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