Losnummer: 302
Drei winzige Löchlein. Die Zeichnungen entstanden während Heckels erster größerer Auslandsreise, die er 1909 gemeinsam mit Karl Schmidt-Rottluff nach Italien unternahm. Die Künstler gelangten über Verona, Padua, Venedig und Ravenna nach Rom. Die freie Strichführung und das kraftvolle und kontrastreiche Kolorit sprechen für eine Entstehung vor dem Sujet. - Gutachten: Bestätigung der Authentizität von Leopold Reidemeister, Direktor des Brücke-Museums Berlin, 26.08.82 - Provenienz: Galerie Arnold Dresden, 1920er Jahre; Galerie Saxonia München, 24.09.82; dort erworben von Christian Kracht, Generalbevollmächtigter von Axel Springer; 1994 als Geschenk an Krachts Tochter - H. war einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus. Er gehörte nach einem kurzen Architekturstudium 1905 neben Schmidt-Rottluff, Kirchner und F. Bleyl zu den Mitbegründern der 'Brücke' in Dresden. Nach zahlreichen Reisen und längerer Ateliergemeinschaft mit Kirchner zog er 1911 in das Kunstzentrum Berlin, wo er mit anderen dem Expressionismus zum internationalen Durchbruch verhalf. Den Ersten Weltkrieg durchlebte er als Sanitäter in Flandern, wo er M. Beckmann und J. Ensor traf. In der Zeit der Weimarer Republik erhielt er zahlreiche öffentliche und private Aufträge; bereits 1931 wurde sein Lebenswerk mit einer großen Ausstellung geehrt. Die Nationalsozialisten vernichteten eine große Anzahl seiner Werke; der Künstler zog sich an den Bodensee zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg würdigten zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen seine Bedeutung, u.a. stellte er 1955 auf der Documenta I aus. 1949 bis 1955 unterrichtete H. an der Akademie Karlsruhe. Mus.: Berlin (Nat.-Gal., Brücke-Museum), New York (Neue Gal.), Madrid (Mus. Thyssen-Bornemisza), Hamburg (Kunsthalle, Altonaer Mus.), Essen (Folkwang-Mus.) u.a. Lit.: Thieme-Becker, Vollmer, Bénézit, P. Vogt: E. H., Werkverzeichnis der Gemälde, 1965 u.a
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