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Günther Förg, Ohne Titel, 1998

Günther Förg, Ohne Titel, 1998

Acryl auf Leinwand. 250 x 420 cm. Signiert und datiert 'Förg 98'. Rückseitig auf der Leinwand mit Richtungspfeilen. - Mit Atelier- und leichten Altersspuren.

Wir danken Michael Neff vom Estate Günther Förg für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit.

Losnummer: 641


Provenienz

Rheinische Unternehmenssammlung
Ausstellungen

Mönchengladbach 1998/1999 (Städtisches Museum Abteiberg), Günther Förg, Was andern selbstverständlich, ist uns Problem, Ausst.Kat., S.9 mit Farbabb.

Eigene Strategien für eine Bildsprache, die sich aus dem strengen Erbe von Piet Mondrian und dem 1977 verstorbenen Zeitgenossen Blinky Palermo speisen, aber auch künstlerische Ansätze anderer Künstler wie Barnett Newman, Clifford Still oder Sean Scully seinen Ausführungen ansatzweise zu Grunde legt, verschiebt Förg im Ursprung: Das vermeintlich streng zu Zitierende erfährt eben jene großartige Lässigkeit, die Förgs Werke so unverwechselbar stark mit seiner Begegnung macht. Eine für ihn typisch "leichtfüßig" daherkommende Bildsprache unterstützt der Künstler mit einem schnellen und dünnen Auftrag der Farben und fordert in direkter Konfrontation den Betrachter. Kein Vertuschen, keine Illusion, spontan gesetzte Kuben wie hier wirken nicht ausgeklügelt, die vordergründig gesetzte Einfachheit, eine expressive Fülle werden durch extreme Stilisierung zurückgenommen. Eine provozierend durchscheinende Struktur des Farbauftrages suggeriert eine unaufgeregte Leichtigkeit des Vortrags, die aufwühlend farbige Konstellation überlässt der Künstler den gesetzten Kontrasten, die nicht unbedingt nach einer harmonischen Ausgeglichenheit schielen.

Neben den spontanen Gitterbildern malt Förg auch eine Art von architektonischer ‚Wandbildung' mit eingeschlossenen Flächen wie in diesem beachtlichen Format von 250 cm Höhe und 450 cm Breite scheinbar geordnete, kubische Felder in Schwarz und signalfarbenen Rottönen: Cadmium-Rot oder Zinnoberrot. Der Kontrast zu Schwarz steigert die Wirkung der roten Tönung und bringt sie wie Feuer zum Glühen und bestätigt das Rot in seiner Autonomie. Den Rhythmuswechsel zwischen den nahezu informell gesetzten Quadraten auf der roten Fläche erzeugt Förg in seiner typisch ‚unpräzisen' Vortragsweise, die vertikal und horizontal gedachte Hilfs-Lineatur negierend, um den Elementen ihre gewollte Eigenständigkeit zu belassen. Das scheinbar Unperfekte entwickelt Förg zu seiner Perfektion, die es ihm ermöglicht, jedes noch so winzige Zeichen auf überdimensionierte Formate zu übertragen.

Die großformatigen Gemälde scheinen die Räume, in denen sie hängen, förmlich zu sprengen, ohne dass man für die verblüffende Wirkung sogleich eine Erklärung findet. Förgs Arbeiten besitzen zweifellos eine starke Suggestionskraft, die der Malerei innewohnt, und vor allem über die konzeptuelle Gestaltung von Inhalt und Ausführung wirkt. Es ist nicht das Symmetrische, das Regelmäßige, das die Begeisterung für Förg auslöst, es sind eher architektonische Details, vielleicht sogar Fragmente, deren Proportionen und Anschauung zu der eigenwilligen künstlerischen Monumentalität führt. Eine abstrakt-geometrische Emblematik umgewandelt in ästhetische Schlichtheit einer bewusst gesetzten Entleerung, um dem innewohnenden Minimalismus die Radikalität zu nehmen, konfrontiert den Passanten. Förg sucht ihn zu gewinnen für eine direkte, fast physische Beziehung und steuert gegen eine systematische, gefällige Malerei vielleicht zu Gunsten einer flüchtigen Präsenz.

„Leichtigkeit und Schnelligkeit des Schaffens beeindruckt ebenso wie die Virtuosität, die ans Riskante grenzt, so daß der Künstler wirklich in die Rolle des Artisten wechseln kann“, so die anschauliche Einschätzung, Siegfried Gohrs, die er einem mit Günther Förg in Köln 1997 geführten Gespräch voranstellt und hinzufügt: „Neben einem solchen Eindruck verblüfft die Knappheit der Ökonomie, aus der die jeweilige Formfindung hervorgeht. Jegliches narrative Moment geht seinem Werk ab, das stattdessen ganz auf optische Prägnanz zusteuert, die auch Züge von Eleganz nicht scheut.“ (Günther Förg, Siegfried Gohr, in: Kunst heute, Nr. 18, Köln 1997, S.10).


Veranstaltungshinweise:

Am 01.06.2019 Auktion 1135: Zeitgenössische Kunst


Schätzpreis: 250.000 - 350.000  EURO

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