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Sultan und Afrikaner auf Elefant

Sultan und Afrikaner auf Elefant

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung, feuervergoldete Bronze. Montiert auf einer durchbrochenen und mit applizierten Porzellanblüten verzierten Rocaillenplinthe, mittig eingefügt ein Terrainsockel. Der Elefant mit hochgebogenem Rüssel, sparsamer feiner Fellstaffierung auf dem Rücken, belegt mit einer goldkonturierten und gravierten Satteldecke. Der Mahout mit geblümter Tuchdraperie und Stange auf dem Nacken des Elefanten sitzend. Der Sultan in geblümtem purpurnem Gewand und gelbem Mantel mit (ersetztem) Zepter auf einem blauen und einem anthrazitfarbenen Kissen thronend, beide mit goldenen Quasten. Blaumarke Schwerter unter dem Bauch des Elefanten. Restauriert. H 34, B ca. 34, T 25,8 cm, Porzellan ohne Montierung H 26 cm.
Das Porzellan Meissen, das Modell von Peter Reinicke, 1743, die Montierung Paris, Mitte 18. Jh.

Losnummer: 1692


In der Sammlung des Rijksmuseum Amsterdam befindet sich die Meissener Porzellangruppe "Elefant mit Sultan und Afrikaner" montiert unter und auf einem französischen Uhrgehäuse. Im Zuge seiner Katalogisierung hat sich Abraham den Blaauwen die Mühe gemacht, alle ihm bekannten Ausformungen des spektakulären Porzellanobjekts aufzulisten: in der Porzellansammlung Dresden, im Schloss Ansbach, im Bernischen Historischen Museum, im Museum für Kunsthandwerk Frankfurt, im Wadsworth Atheneum Hartford, im Schloss Wilhelmsthal Kassel, in der Eremitage St. Petersburg und in Waddesdon Manor. Zahlreiche weitere Stücke wurden im Kunsthandel versteigert, u.a. auch bei Lempertz Köln Auktion 641, Sammlung Jahn, am 12. Juni 1989, Lot 198.
Abraham den Blaauwen studierte zusätzlich die Arbeitsberichte von Kaendler und Peter Reinicke auf der Suche nach einer Eingrenzung der Autorschaft und Datierung. Beide Bildhauer erwähnen Elefantenmodelle, Kaendler als Feierabendarbeit im Februar/ März 1741 "Einen groszen Elephanten", sein Assistent Peter Reinicke im November 1743: "1 Elephanten 9 Zoll hoch, mit einer verzierten Decke überhangend in Thon bossirt". Beide Einträge erklären nicht den aufsitzenden Afrikaner und den Sultan. Eine Figur taucht erst im Januar 1752 auf, in dem "livre-journal" des berühmten Pariser Kunsthändler Lazare Duvaux (um 1703 - 1758), der mit ormolu-montierten Meissen-Porzellanen gehandelt hat: "un éléphant de porcelaine de Saxe portant une figure". Das Modell wird heute ausschließlich Reinicke zugeschrieben. Als Inspiration diente ihm nicht nur der Entwurf von Kaendler, sondern vermutlich auch der in Paris angefertigte Elfenbeinelefant mit Mahout im Grünen Gewölbe (Inv.Nr. II 275), den August der Starke am 2. Oktober 1731 »von denen Augspurgern, allergnädigst erkauffet« hatte.

Literaturhinweise

Vgl. Rückert, Meissener Porzellan 1710 - 1810, München 1966, Nr. 1060.
Vgl. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 300, S. 411 f.
Für den Typus des Elefanten s.a. Wittwer, Die Galerie der Meißener Tiere. Die Menagerie Augusts des Starken für das Japanische Palais in Dresden, Düsseldorf-München 2004, Abb. 125, S. 298, das Modell von Johann Gottlieb Kirchner in der Porzellansammlung Dresden.
Vgl. Röbbig (Hg), Hidden Valuables. Early-period Meissen Porcelains from Swiss Private Collections, München-Stuttgart 2020, Nr. 107, die Gruppe montiert zusammen mit einer Pariser Pendeluhr, signiert von Lenoir.
Ein weiteres Exemplar in der Sammlung Franz E. Burda (Kunze-Köllensperger, o.J., Nr. 77). Die Autorin erwähnt eine Figur aus dem Inventar des Grafen Brühl von 1753: "1 Türcke auf einem Elephanten".


Veranstaltungshinweise:

Am 20.05.2022 Auktion 1196: Kunstgewerbe - Bedeutende Mörser der Sammlung Schwarzach IV


Schätzpreis: 45.000 - 55.000  EURO

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