Bronzeguss, schwarzbraun patiniert, Nautilusschneckengehäuse (Nautilidae), ältere Verkabelung und Fassung für Glühbirne. Am Fuß signiert und datiert "899 Gurschner", auf der Unterseite vorne vier gravierte Punkte. H 52,6 cm. |
Losnummer: 1854
Wien, Gustav Gurschner, 1899.
Große Tischleuchten von Gustav Gurschner (1873 - 1970) aus der Zeit bei der Wiener Secession (Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession) tauchen selten auf dem Markt auf. Der an der Kunstgewerbeschule Wien ausgebildete Bildhauer war auf figürliche Bronzeobjekte spezialisiert, wobei die Abbildungen junger Frauen zu seinen bevorzugten Sujets zählen. Gurschers Initiation als Künstler der Moderne, des Jugendstils, geht vermutlich auf seine Parisreise und seine Begegnung mit Alexandre Charpentier 1897 zurück.
Die Lampe ist eben nicht nur Beleuchtungskörper sondern erstrangig eine Tischskulptur, eine Bronzeplastik. Das Schneckengehäuse wirkt wie von Meeresschaum getragen, die Büste der Nixe wie von einer Woge darüber hinweg katapultiert. Das sanfte, aus dem Perlmuttgefäß schimmernde Licht lässt vermuten, dass das Objekt für die Räume einer Dame geschaffen wurde.
Provenienz
Westfälische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Die Fotografie einer weiteren gleichen Lampe in der Sammlung des MAK Wien, Inv.Nr. KI 7391-26, aus der Winterausstellung 1899/1900.
Ein drittes gleiches Objekt in der Sammlung von Ferdinand Wolfgang Neess als dauerhafte Präsentation im Museum Wiesbaden, bei Forster/Panchaud (Hg), Radikal schön. Jugendstil und Symbolismus. Die Sammlung Ferdinand Wolfgang Neess, Wiesbaden-Berlin 2019, Kat.Nr. L51.
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