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Spitzenergebnis für eine museale Hängerolle

in der Art Gu An, Bambus an Felsen, wohl frühe Qing-Zeit

In der äußerst erfolgreichen Auktion „Asiatische Kunst“ bei Lempertz in Köln zeigte eine Hängerolle von höchster Qualität, wie sehr Spitzenstücke dieses Sammelgebiet beleben. Insgesamt überschritt die Summe der Zuschläge mit 115 Prozent die Summe der Schätzwerte. Besonders gefragt war Kunst aus der Region Südostasien / Thailand. Hier wurden knapp 94 Prozent der Lose weitergereicht.

315.000 Euro erzielte eine chinesische Hängerolle mit Gu Ans (1289 – 1365) Motiv „Bambus an Felsen“ (Lot 233). Eine Inschrift nennt als Datierung das zweite Jahr der Ära Zhizheng, also das Jahr 1342 unserer Zeitrechnung. Dieses Motiv wurde vielfach kopiert. Die chinesische Kunst-Tradition achtet auch eine perfekte Kopie als Meisterwerk. In dieser Tuschezeichnung auf Seide sahen vor allem Bieter aus Asien offenbar noch mehr. Von dort aus nahmen neun Telefonbieter teil, die Mehrheit hielt bis in den sechsstelligen Bereich mit. Am Ende setzte sich ein Bieter aus Hongkong gegen die hartnäckigste Konkurrenz aus Singapur und Peking durch. Ihre Gebote hoben das Werk auf das Ergebnis von 315.000 Euro.

Die Rolle gehört zur Sammlung Voretzsch, die Lempertz in zwei Tranchen in dieser und der Auktion am 9. Dezember 2022 versteigert hat. Ernst Arthur Voretzsch war als Diplomat, unter anderem zwischen 1906 und 1916 in Hongkong, Singapur und Hankou. Hier trug er seine Sammlung von chinesischer Kunst, insbesondere Malerei und Bronzen zusammen. Für seine Sammlung fertigte Voretzsch Titelschilder an, wie sie in asiatischen Sammlungen üblich sind. Hierauf werden der Name des Künstlers und das Motiv benannt, auf einigen zusätzlich auch die Kennung „K“ zusammen mit einer Zahl. Sie gibt die Katalognummer an, unter der die Rolle im „Führer durch eine Ausstellung Chinesischer Gemälde“ des Kunstindustriemusset in Oslo erwähnt ist. Der „Bambus an Felsen“ trägt die 42.

Das Lempertz’sche Angebot enthielt insgesamt 15 Malereien, die in den Auktionen alle bis auf eine verkauft wurden.

Aus der Sammlung Kurt Meissner (1885 – 1976), Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Natur und Völkerkunde Ostasiens, kamen erlesene Farbholzschnitte. Am begehrtesten war hier ein Orihon-Album mit 93 Blättern, surimono und egoyomi, verschiedener Formate (Lot 308). Das auf 6000 Euro geschätzte Album erreichte mit 126.000 Euro einen Spitzenpreis für japanische Arbeiten auf Papier. Es geht an den erfolgreichen Bieter nach Paris. Von den zehn Losen aus dieser Sammlung wurden neun weitergereicht.

Sechsstellig verkaufte sich auch ein lackierter und vergoldeter Buddha Dipankara (Lot 132) mit dem Ergebnis von 113.400 Euro. Der Typus des Dipankara repräsentiert als Teil einer Dreiergruppe von Buddha, die für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen, die Vergangenheit. Der aus altem österreichischem Privatbesitz stammende Buddha geht nach der Auktion nach Peking.

Unter Schirmherrschaft des Dalai Lama kam eine Sammlung zum Aufruf, die dem Tibethaus Frankfurt a.M. aus dem Nachlass eines Hamburger Ehepaars überlassen worden war (Lots 66 – 99). Die Taxe aller Objekte belief sich auf 52.00 Euro, tatsächlich erzielten sie 91.400 Euro. Beliebtestes Stück dieser Sammlung war ein Bodhisattva Avalokiteshvara (Lot 69), der seinen Schätzpreis von 6000 Euro mit dem Ergebnis von 15.750 Euro rund verdoppelte. Der Erlös kommt dem vom Dalai Lama initiierten SEE Learning Projektes (Soziales, emotionales und ethisches Lernen, unter der Leitung von Prof. Lobsang Tenzin Negi, Emory University, Atlanta, Georgia, USA) sowie zur Förderung weiterer tibetischer Kultur- und Integrationsprojekte der Tibethaus Kulturstiftung zugute.

Auktion 1226 Asiatische Kunst am 21. Juni 2023

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktion 1226: Asiatische Kunst

Quelle: © Kunsthaus Lempertz

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