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Zwei Sonderauktionen leiteten die Herbstsaison bei Lempertz ein.
Nahezu vollständig wurden die ausgewählten Stücke der „Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten“ aus der Sammlung Gisela und Professor Wolfgang Steiner verkauft. Die Erwartungen von 156.0000 wurden dabei weit übertroffen. Unter anderem hoben hoben die Bieter eine Arbeit des spanischen Hinterglasmalers Pedro Onofre Cotto Ferrer deutlich über die Schätzung. Seine „Wanderer in südlicher Landschaft“ (Lot 25) stiegen mit 21.420 Euro über ihre obere Taxe von 12.000 Euro, das Ergebnis für die „Verurteilung der Susanna“ (Lot 31) von Johann Peter Abesch erzielte mit 16.380 ebenfalls mehr als die obere Erwartung von 15.000 Euro.
Auch die Sonderauktion „150 Jahre Modernes Glas – eine Deutsche Privatsammlung“ sah hohe Steigerungen, als zahlreiche Bieter etwa die Schale mit Gottesanbeterin (103) von Emile Gallé mit dem Ergebnis von 11.340 Euro auf rund 570 Prozent der Erwartung hoben. Zu weiteren Losen, die ein Mehrfaches der Erwartung erzielten, gehört die Vase Phänomen Gre (Lot 107) der Mannufaktur Loetz Witwe, die mit 9450 Euro auf das Viereinhalbfache der Erwartung von 2000 Euro stieg.
Schmuck und Uhren kamen in der Auktion am Nachmittag des 16. November auf eine gute Million Gesamtergebnis. Herausragend war dabei der Dreisteinering mit Diamantsolitaire (Lot 676), der mit 113.400 Euro die Ergebnisse anführt. Ein bedeutendes Art Déco-Collier mit Diamanten (Lot 567) glänzte mit 75.600 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 Euro). Der Art & Crafts-Halsschmuck mit Mondsteinen von James Frederick Partridge (Lot 550) erzielte 40.320 Euro statt der Mindesterwartung von 12.000 Euro.
Der zweite Auktionstag gehörte zwei Katalogen des Kunsthandwerkes. „Silber, Porzellan, Fayence“ am Vormittag vermittelte unter anderem einen Renaissance-Bisamapfel (Lot 1107), den die Bieter auf 25.200 Euro hoben. Zwei bedeutende Deckelkannen aus Riga und Libau fanden mit 30.000 und 34.000 den Weg zurück ins Baltikum. Das höchste Ergebnis erzielte ein musealer Akeleipokal des Marktgerichts Pyrbaum (Lot 1010), der bei 50.400 Euro in eine deutsche Privatsammlung wechselte. Dass auch kleine Objekte große Beachtung verdienen, zeigte der Achatlöffel (Lot 1023), der auf ein Ergebnis von 10.080 Euro stieg.
Eine bedeutende italienische Sammlung bot am Nachmittag alles, um sich seine eigene Kunstkammer einzurichten. Der Mainzer Kabinettschrank (Lot 1693) bewies dabei mit dem Ergebnis von 32.760 Euro, dass hochwertige Möbel vom Markt gefragt sind. Ein Kazak Karachoph (Lot 1769) wurde mit knapp 12.000 Euro weit über seine Erwartung gehoben. In diese Einrichtung passt die museale Augsburger Säulenuhr (Lot 1670), die 65.520 Euro erzielte, und eine große Bezoarkugel (Lot 1625), die für 7560 Euro weitergereicht wurde. Der Name dieser Objekte leitet sich vom Persischen Wort für „Gegengift“ ab, Harry Potter lernt in den Romanen ihre Wirkung kennen.
Auktionen Kunstgewerbe und Schmuck & Uhren am 16./17. November 2023 |