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Norbert Kricke, Große Flächenbahn, 1964

Norbert Kricke, Große Flächenbahn, 1964

Edelstahl. Ca. 138 x 520 x 2 cm. Auf Metallplinthe 1 x 45 x 62 cm. - Mit leichten Altersspuren.

Losnummer: 47a


Der Bildhauer und Zeichner Norbert Kricke ist ein Individualist, dessen Werk sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht, seine Plastiken lassen sich weder dem Informel noch der Minimal Art zuschreiben. Er stellt mit minimalistischen und vollkommen eigenständigen Mitteln Bewegung im Raum dar und findet für diese Aufgabenstellung radikale, schwerelos erscheinende Lösungen, die gleichermaßen klar und poetisch sind.

Nach den farbig gefassten minimalistischen „Raumplastiken“ mit einfacher, geschlossener Linienführung vom Anfang der 1950er Jahre kommt er zu den „Bündelungen“, bei denen Knäuel aus gebogenen Stahldrähten von einem Zentrum aus in verschiedene Richtungen ausstrahlen.

Parallel dazu entsteht ab 1955/56 die Werkgruppe der „Flächenbahnen“. In ihnen werden die Bündel von Stahlstäben systematisiert. In der Längsausrichtung gegeneinander verschoben, sind sie als geschlossene Fläche nebeneinander ausgerichtet. Mit der gleichen formalen Konsequenz, die schon seine dreidimensionalen, offenen Raumplastiken auszeichnet, kanalisiert Kricke also nun die Bewegungsenergie in einer zweidimensionalen, hermetischen Wand. In ihrer materiellen Dominanz ruft sie eine ganz andere, gesteigerte Wirkung hervor. Statt einer explosionsartigen Bewegung aus dem Zentrum der „Bündelungen“ findet die Dynamik in den „Flächenbahnen“ auf einer einheitlichen, jedoch ins Unendliche weisenden Bahn statt: „Die Bewegung auf breiter Bahn und in der hohen Geschwindigkeit der Geraden wirkt sozusagen wie ein volltönender, euphorischer Impuls. Der Blick trifft auf die durch die lichtsammelnden Schmelzspuren der Verlötungsstellen der Stäbe gebildeten Kernzone und wird nach links und rechts in den Raum bewegt; und diese Bewegung auf vielen gleichgerichteten Linien hat eine ganz andere Wucht als eine Bewegung, die nur in einer Linie ausstrahlt. Man könnte die ‚Flächenbahn‘ auch als Wand ansehen, bei der die Stabilität durch den horizontalen Bewegungszug aufgehoben wird.“ (Jürgen Morschel, Norbert Kricke, Stuttgart 1976, S.68).

Die Zahl der entstandenen Flächenbahnen ist sehr begrenzt. Sie umfasst, wie auch in anderen Werkgruppen Krickes üblich, verschiedenste Größendimensionen. Die hier angebotene „Große Flächenbahn“ wird in ihrem Entstehungsjahr 1964 gemeinsam mit Krickes berühmter Raumplastik „Große Mannesmann“ auf der documenta III ausgestellt. Sie ist in ihrer Größe und Wirkung exzeptionell und wird nur von der „Großen Flächenbahn in zwei Ebenen“ (1957/59) an der Fassade des Kleinen Hauses des Musiktheaters im Revier, Gelsenkirchen, übertroffen.

Zertifikat

Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Sabine Kricke-Güse, Berlin, aufgenommen.

Provenienz

Direkt vom Künstler erworben; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

Literaturhinweise

Jürgen Morschel, Norbert Kricke, Stuttgart 1976, S.68 mit Abb.

Ausstellung

Münster 1980 (Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster und Westfälischer Kunstverein), Zürich (Kunsthaus), Reliefs, Formprobleme zwischen Malerei und Skulptur im 20. Jahrhundert, Ausst.Kat., S.214 mit Abb.

Bonn 1969 (Bonner Kunstverein im Rheinischen Landesmuseum), Studio Rheinland, Norbert Kricke und seine Schüler, Ausst.Kat.Nr.2, S.34

Avignon 1969 (Palais des Papes), L’Oeil Ecoute, Exposition Internationale d’art contemporain

Sonsbeek 1966 (Stadtzentrum), Internationale Beeldententoonstelling, Ausst.Kat.Nr.127, o.S. mit Abb.

Kassel 1964 (Orangerie), Documenta III


Veranstaltungshinweise:

Am 29.11.2024 Auktion 1256: Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale


Schätzpreis: 350.000 - 370.000  EURO

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