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Galerie Klose - Essen - Caravaggio

Galerie Klose - Essen - Caravaggio

Caravaggio und Karina

vom 01.10.2010 bis 03.11.2010

Galerie Klose

Rüttenscheider Straße 221

DE-45131 Essen

Telefon: +49 (0)201 7 940-80

Telefax: +49 (0)201 7 940-82

E-Mail: info@galerie-klose.de

URL: www.galerie-klose.de

Peter Handel Malerei
Hyperrealistisch-Medial-Informel

Weitere Informationen: www.galerie-klose.de

Weitere Infos:

Galerie Klose – „Caravaggio und Karina“, Peter Handel


unter dem Titel „Caravaggio und Karina“ zeigt die Galerie Klose neue Arbeiten aus zwei Serien des Malers Peter Handel. Neben diesen aktuellen Neuentstehungen wird die Schau durch Arbeiten aus dem bisherigen Oeuvre des Künstlers ergänzt. Für Sie bietet dies zum Einen die Möglichkeit, das zu entdecken, womit sich der Künstler in letzter Zeit beschäftigt hat, und zum Anderen können Sie anhand der Ausstellung feststellen, dass es stilistisch nicht den einen Peter Handel gibt. Der Maler Peter Handel ist nicht nur auf ein Sujet, die Aktmalerei, zu reduzieren. Vielmehr hat er im Verlauf von über 30 Jahren Werke geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könne oder deren Technik er immer weiter entwickelt hat.

Sein fotorealistischer Stil, den er lieber mit dem Begriff Hyperrealismus besetzt, hinterlässt bei dem unbedarften Beobachter erst einmal nur einen Eindruck. Nehmen wir zum Beispiel Abbildungen von Werken des Malers in Katalogen oder schauen wir uns die Einladungskarte der Galerie Klose an. Es ist niemandem zu verübeln, dass er auf den ersten Anschein bei den Darstellungen Handels von Fotografien ausgeht. Diese Wirkung lässt sich leugnen, sie hat aber etwas damit zu tun, dass Peter Handel nicht nur figurativen Realismus malt, sondern dieser Stil sich gleichsam im Feld der Medienkunst bewegt.

Das Verhältnis von Malerei und Fotografie war im Verlauf der Kunstgeschichte nicht immer das Beste. Hatte die Malerei quasi bis zur Erfindung von fotografischen Abbildungsmöglichkeiten, etwa durch den Franzosen Daguerre, ein Monopol, kam im Verlauf des 19. Jahrhunderts und besonders im 20. Jahrhundert auch die Malerei nicht darum herum, sich mit dem „Konkurrenzmedium“ auseinanderzusetzen. Die Verbindung von Fotografien oder medialen Bildern mit Malerei ist Teil des Arbeitsprozesses von Peter Handel. Die Bilder aus der neuen Caravaggio-Szenerie orientieren sich an Standbildern, die Peter Handel einer Fernsehaufnahme entnommen hat. Die Vorarbeit erledigt er am Computer, plottete eine Vorlage mit seinem Drucker und projizierte für das Erstellen der Kompositionen die Momentaufnahmen auf die Leinwand. Bevor er zum Endergebnis gelang, trug er mehrere Malschichten auf. Um diese glatte, durchaus glänzende Oberfläche zu gewährleisten, die wohl der Ausschlag dafür ist, dass man unwissentlich bei ihm gerne von Fotografien ausgeht, arbeitet er zuletzt halblasierend. Nur die erste Schicht ist voll deckend.

Folgender Auslöser liegt dieser Serie zugrunde: Ende 2008 feierte in der Berliner Staatsoper das Ballett „Caravaggio“ des Choreografen Mauro Bigonzetti Premiere. Von den Kritikern eher geschmäht, war die tänzerische Lebensdarstellung des italienischen Frühbarock-Malers ein Publikumsliebling. Später wurde die Inszenierung auch im Fernsehen auf einem der kleineren Kultursender ausgestrahlt. Nachdem Peter Handel von der Musik fasziniert war und ein Sammler ihn überzeugt hatte, sich einmal dem Tanztheater zu widmen, fror er aus dem Video verschiedene Momente ein und erzeugte sogenannte Filmstills. Am PC hinterlassen solche Bilder, besonders wenn man sie vergrößert, unscharfe und verpixelte Stellen. Mit seinem flüchtigen Strich, wie Handel es nennt, hat er sich dieser Stellen angenommen und sich dabei durchaus vom Maler Caravaggio und den Meistern des Frühbarock inspirieren lassen. Dies trifft besonders auf die Lichtführung in den Motiven zu und findet sich auch in den altmeisterlich angehauchten Gesichtern der Tänzer wieder. Gut übersetzt hat Handel mit seiner Malerei auch die Dramaturgie der Tanzszenen, sei es das Verdichtende, das Öffnende, das Auseinanderreißenden oder das Ritualisierende.

Ebenso zum figurativen Realismus Handels gehört die Serie mit dem Modell Karina. Die Entstehungsgeschichte fängt interessanterweise in der Galerie Klose an. 2006 stellte Peter Handel beim Ehepaar Klose aus und lernte bei der Vernissage sein zukünftiges Modell kennen. Vorgestellt wurde ihm Karina von ihrer Tante, die bereits für Aktmalereien Modell gestanden hatte. „Wie die Jungfrau zum Kind“, so Handel, sei Karina zu ihm und seiner Malerei gekommen. Wie auch in den vorhergegangen Serien, greift Handel hier das klassische Thema des Aktes auf. Berührungspunkte gibt es auch hier zur Barock-Malerei durch die Lichtführung in den Arbeiten.

Bei den Akten geht es aber nicht nur um erotische, intime Körperlichkeit, die Darstellung des schönen Geschlechts mit seinen weiblichen Rundungen und Kurven. Über die Körperlichkeit der Bilder versucht Handel das Wesen und den Charakter seiner Modelle nach außen zu tragen. Gerade bei Karina kommt ihre Schüchternheit, so Handel, über die Körperlichkeit zum Ausdruck, ebenso vermittelt die Psychologie des Blickes dem Betrachter einen Eindruck davon, wie das Modell mit dem Blick des Malers umgeht. Peter Handels Faszination liegt aber auch in der Haut seiner Modelle, deren Nuancen sowie Härchen er wiedergibt. Haut dient als Erlebnis von Licht, Mensch und Stofflichkeit. Beim Betrachten der älteren Bilder kann man erkennen, dass die Modelle sich überhaupt nicht gleichen. Hautfarbe, Größe, Blick, die Kommunikation mit dem Betrachter. In jedem seiner Modelle erkennt Handel etwas anderes, sei es, dass sie wie ein Engel Botticellis aus dem Bild „Geburt der Venus“ aussieht.

Abseits vom figurativen Realismus können sie bei Kloses auch den anderen Peter Handel entdecken. Dies dokumentieren die großen gestischen, fast informellen Arbeiten – sie bilden für den Maler einen Ausgleich zu seiner realistischen Vorliebe. Sie enthalten den gleichen Handel'schen Duktus, aber sie haben keine bildhafte Eigenschaft. Vielmehr sind es Details aus hochrealistischen Arbeiten, die der Künstler, wie er selber sagt, „in groß aufpustet“.



Künstlerbiographie(n) und Kunstwerke:
Peter Handel

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