Die Kunst, online zu lesen.

Home


CMS Zugang

News

Vorbericht der 84. Kunstauktion Meisterwerke

Kurt Absolon, Selbstporträt

Auktion Meisterwerke am 10. Mai 2011 ab 18 Uhr

Eine an höchster Qualität orientierte Auswahl von 144 Meisterwerken – Bildern des 19. Jahrhunderts, Klassischer Moderne, zeitgenössischer Kunst, Jugendstilobjekten und Antiquitäten – soll am 10. Mai bei der Auktion im Palais Kinsky den Besitzer wechseln.

Geschätzt wurden die Kunstwerke und kunstgewerblichen Objekte auf 5 bis 9 Millionen Euro.

Bilder des 19. Jahrhunderts

Von Rudolf von Alt wird ein feines Aquarell angeboten, das „Die Schmöllerlgasse im vierten Wiener Gemeindebezirk mit der Villa von Friedrich Jakob Gsell“ (Schätzreis € 50.000 – 100.000) zeigt. Der Wollhändler Gsell besaß von Alt 300 Aquarelle. Die Sammlung war so berühmt, dass sie in Meyers Kunstlexikon aus dem Jahr 1869 in den höchsten Tönen gelobt wurde.

Bereits 1998 konnte das Auktionshaus im Kinsky eine Version des „Sonntagmorgens“ von Albin Egger-Lienz anbieten. Damals wurde „Antrag“, wie das Ölbild aus 1896 ebenfalls betitelt ist, auf € 200.000 gesteigert. Diesmal startet es mit einem Schätzpreis von € 100.000 bis 200.000.
Ein Jahr vor seinem Tod (1895) reiste Theodor von Hörmann nach Italien, wohl auch um seine angeschlagene Gesundheit zu kurieren. Der großformatige „Blick auf den Ätna bei Sonnenuntergang“ (€ 50.000 – 100.000) ist von dieser Reise geblieben und sollte bei der Auktion reüssieren.

Klassische Moderne

Der Weg in die Moderne begann mit dem Impressionismus, mit Künstlern wie Pierre-Auguste Renoir. Die Revolte der Impressionisten gegen die traditionelle Malerei und die Zwänge der Akademien führte zu künstlerischen Experimenten mit dem Licht. Renoirs „Nature Morte“ (€ 150.000 – 300.000) ist eines der Highlights der Auktion.
An Bedeutung steht ihm freilich Albin Egger-Lienz‘ „Contadina III“ (€ 150.000 – 250.000) um nichts nach. Obwohl Egger stets betonte, keine Bauern, sondern Formen zu malen, wird sein Einfühlungsvermögen in die bittere Lebenssituation und die Unabänderlichkeit ihres Daseins kaum eindrucksvoller spürbar als bei diesem Bild.
Dass sich die österreichische Malerei der Zwischenkriegszeit nicht auf „Expressionismus“ beschränken lässt, beweist „Bewegung“ von Erika Giovanna Klien (€ 150.000 – 250.000). Der Kinetismus wird derzeit im Belvedere gefeiert. Und dieses Bild ist eines der aufregendsten, das die Künstlerin je geschaffen hat.

Einen weiteren Höhepunkt des hochklassigen Angebots markiert der „Blick auf Rapallo“ von Oskar Kokoschka (€ 150.000 – 250.000). Weil Kokoschka in Pöchlarn geboren wurde, wird er hierzulande gerne als „österreichischer“ Künstler vereinnahmt. Angesichts dessen, was ihm hier widerfahren ist, ist das höchst fragwürdig: 1919 floh er vor der Impertinenz aus Wien, 1934 vor den Nazis.

Zeitgenössische Kunst

„Der Stein ist uralt und voller Geheimnis, und trotz allem Missbrauch, allen Schändungen, denen er ausgesetzt war, ist seine magische Strahlung ungebrochen.“ Fritz Wotruba notierte dies, nachdem er aus dem Schweizer Exil zurückgekehrt war, und er hätte es durchaus auch über sich selbst sagen können. Seine „Doppelfigur“ (€ 150.000 – 300.000) entstand in den Jahren 1949 und 1950 und kündigt den künstlerischen Wandel in seinem Werk an.

Ein paar Jahre später malte Friedensreich Hundertwasser „Gras der Erde Regen des Himmels“ (€ 80.000 – 150.000) und verkündete sein Credo, dass die Schönheit eine Funktion sine qua non für alles Leben und für alles, was existiert, habe.
In den USA waren Maria Lassnigs Körperbewusstseinsbilder noch als „strange“ und „morbide“ empfunden worden – heute wird sie für ihren außergewöhnlichen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei weltweit gefeiert. Ihr „Competition 2“ wurde auf € 150.000 – 250.000 geschätzt.

Der neben Pablo Picasso und Dali wohl bedeutendste spanische Künstler, Antonio Saura, ist in der Auktion mit „Porträt imaginaire de Philippe II“ (€ 150.000 – 250.000) vertreten. Die Vorlagen für seine Bilder waren ihm freilich nicht als Themen wichtig, sondern mehr als Stütze, um sich nicht in einem unkontrollierten Malakt zu verlieren.

Jugendstil

Noch bevor es zur Gründung der Wiener Werkstätte kam, entwarf Josef Hoffmann ein Besteck (€ 80.000 – 150.000). Es besteht aus 87 Teilen, wurde von Firma Alexander Sturm 1902 ausgeführt und ähnelt jenem Besteck, das 1906, ebenfalls von Sturm, für Lydia Wittgenstein gefertigt worden ist.
In diesem Jahr, 1906, entwarfen Josef Hoffmann und Carl Otto Czeschka einen Spieltisch für das Jagdhaus Hochreith (€ 90.000 – 150.000). Das Jagdhaus gehörte Karl Wittgenstein, einem Großindustriellen und Mäzen der Künste – und nicht zuletzt Vater von Ludwig Wittgenstein. Mit der Ausstattung des Speisezimmers seines Jagdhauses auf der Hochreith beauftragte er die Wiener Werkstätte, neben Hoffmann und Czeschka wirkten auch Koloman Moser und Richard und Elena Luksch mit. Wärndorfer schrieb nach Besichtigung über das Zimmer: „Es ist maßlos schön.“

Antiquitäten

Ein venezianisches, gotisches Steinbrunnenbecken (€ 30.000 – 60.000) aus dem Schloss Puchberg ziert die Sparte Antiquitäten – und wohl bald auch die hochherrschaftliche Behausung eines Kunstliebhabers. Mit seinen phantasievollen Tier- und Pflanzendarstellungen, die alle einen Bezug zu Wasser als Quelle des Lebens herstellen, gewinnt diese Rarität noch an Reiz.

Ganz entschiedenen Reiz übt auch ein Damen-Verwandlungssekretär aus. Das unglaublich fein ausgeführte Möbel (€ 20.000 – 40.000) lässt sich mit einer Kurbel problemlos vom Schreibtisch zum Schreibpult verändern. Wiewohl in Wien Anfang des 19. Jahrhunderts gefertigt, stammt es aus süddeutschem Privatbesitz.

84. Kunstauktion Meisterwerke Auktion am 10. Mai ab 18 Uhr

Dienstag, 10. Mai 2011, Beginn 18 Uhr

Vernissage am Mittwoch, 4. Mai 2011, 18–20 Uhr
18.30 Uhr, Vortrag Mag. Carl Aigner,
Direktor Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten
Ich male Formen, keine Bauern. Albin Egger-Lienz

Besichtigung 5.–10. Mai 2011,Mo–Fr 10–18, Sa 10–17, So 11–16 Uhr

Für zusätzliche Informationen und Fotobestellung stehe ich ihnen gerne zur Verfügung: Iris J. Gradenegger, Tel. +43 1 5324200-11,
e-mail: gradenegger@imkinsky.com

Veranstaltungen zum Bericht:
84. Kunstauktion Meisterwerke

Quelle: © im Kinsky Kunst Auktionen GmbH

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an





Auktionshaus im Kinsky GmbH

English Site Auktionshaus im Kinsky GmbH

News

English Site News

Termine

English Site Termine

Toplose

Nachverkauf








Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum



Zum Seitenanfang Auktionen

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce