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| | Albin Egger-Lienz, Kopf eines Greises, um 1920
| | Aquarell auf Papier auf Karton; 32 × 39 cm
Signiert links unten: Egger Lienz
Provenienz: direkt beim Künstler erworben; seither in Besitz der Familie des ersten Eigentümers (Privatbesitz, Tirol)
Literatur: Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz 1868 - 1926. Das Gesamtwerk. Monographie in zwei Bänden, Wien 1996, Bd. II, vergleiche Z 500 und 502, S. 613 (o. Abb.)
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| Losnummer: 23
Während Zeichnungen als erste Studien und Entwurfsskizzen von Beginn an das Werk Albin Egger-Lienz begleiten, wandte er sich erst nach 1920 auffallend und sehr konsequent dem Aquarell zu. Es sind auch jene Jahre, in denen er durch die wirtschaftliche Not gezwungen frühere Motive wieder aufnimmt. Das Profil des alten Mannes im vorliegenden Aquarell lässt sich so mit dem schreitenden Greis in den Gemälden „Nach dem Friedensschluss“ von 1902 und „Die Wallfahrer“ von 1904 vergleichen.
Das Aquarell unterscheidet sich aber grundlegend von den früheren Versionen. Stilistisch erreicht der Maler in dieser Technik eine neue experimentelle und freie malerische Form. Die Farbe wird auf wenige oder wie in diesem Fall auf einen Ton reduziert, die Konzentration liegt ganz auf dem Malvorgang selbst: locker wird der Pinsel geführt, zeichnet Kanten zu Rundungen, schafft mit Linien Höhen und Tiefen und lässt das Licht durch die dünn aufgetragenen Farbschichten wirken. Eine eigene lebendige Haptik entsteht, das Malen wird zum Modellieren. Die stilisierten Berggipfel auf dem vom Künstler angestückelten Papier verleihen der Darstellung eine gewisse Identität, der Naturalismus selbst aber ist zu einem äußersten Grad der Auflösung gekommen. (MHH)
| | | Veranstaltungshinweise: Am 12.05.2015 106. Auktion Meisterwerke | | Maße: 32 × 39 cm | signiert datiert | Schätzpreis: 25.000 - 50.000 EURO
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