Losnummer: 884
Deckelpokal mit "Innerer Ansicht des Kursaals zu Wiesbaden"
um 1835
farbloses Glas mit Schliff und Gravur; achtpassiger Fuß mit Bodenstern; die zylindrische Wandung und der Deckelrand mit quadratischen Flachsteineln; im rechteckigen Bildfeld die betitelte "Innere Ansicht des Kursaals zu Wiesbaden" mit minuziös gravierten Archtekturdetails und reicher Figurenstaffage; rückseitig Verkleinerungslinse; auf den Schälschliffeldern der Deckelwölbung die Buchstaben "Fo./F./D./A./C./L./A./N./D." in fein gravierter Blütenschrift sowie das Monogramm H F in Fraktur;
H. 24,8 cm
Die Darstellung des Kursaals in Wiesbaden, wohl nach einem zeitgenössischen Stahlstich, ist bisher auf keinem anderen Glas nachweisbar. Es handelt sich offensichtlich um eine Auftragsarbeit für einen bestimmten Anlass, der sich hinter der verschlüsselten Deckelinschrift verbirgt. Die Zuschreibung unseres Deckelpokals an Dominik Biemann erfolgt aufgrund der außergewöhnlichen Qualität der akribisch ausgeführten Gravur, die nicht nur technische Meisterschaft, sondern eine besondere, innere Beziehung des Graveurs zu seiner Kunst verrät. Dies außert sich auf unserem Pokal zum Beispiel in der fast pedantisch genauen, exakten Wiedergabe selbst kleinster Details wie auch in den vier bis fünf zehn Millimeter großen Staffagefiguren, denen der Künstler durch geschicktes Führen der winzigen Schneiderädchen ein Höchstmaß an Plastizität zu verleihen wußte.
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