 |
 |
Im Rahmen des Förderprogramms NEW TALENTS präsentieren wir auf der Art Cologne frühe Arbeiten von Max Regenberg.
Das Werk von Max Regenberg kann im Kontext der künstlerischen Fotografie als solitäre
Position bezeichnet werden. Diese bezieht sich auf den fotografischen Inhalt seiner Lang-
Zeitstudie, in der er das Wechselspiel von Großflächenplakaten und öffentlichem Raum
in einer Fotodokumentation untersucht, die seit über 25 Jahren auf über 3000 Beispiele angewachsen ist.
Angeregt zu diesem Projekt wurde der gelernte Fotograf während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Nordamerika, wo bereits Mitte der 70er Jahre überdimensionierte Billboards das Straßenbild beherrschten und ihren Siegeszug der Bild- über die Schriftkultur ankündigten.
Ihm dienten Vertreter der sogenannten New Topographics und der neuen amerikanischen
Farbfotografie (New Color) der Zeit, vertreten durch Lewis Baltz, Bernd und Hilla Becher,
Stephen Shore, William Eggleston und Joel Meyerowitz mit ihrem Interesse an der zersie-
delten Natur und der alltäglichen Szenerie motivisch und formalästhetisch als Orientierung.
Zeitgleich mit Joel Meyerowitz und Stephen Shore begann Regenberg Ende der 70er Jahre, nach Deutschland zurückgekehrt, mit seiner Langzeitstudie.
Sich in der Tradition der deutschen, dokumentierenden, sammelnden und typologisierenden Fotografie August Sanders und der Bechers bewegend, wirft er einen amerikanischen Blick
auf europäische Städte, darunter vornehmlich seinem Wohnort Köln.
Ohne das Aufeinandertreffen von Werbebild und realem Stadtraum mit fotografischen Mitteln zu übersteigern, pointiert die direkte Bildsprache in auf die jeweilige Situation zugeschnitt-ener Komposition, Kontraste zwischen Hochglanz- Konsumwelt und Vorstadt – Tristesse
oder lässt Affinitäten zum Idyll einer sich selbst überlassenen Vegetation am Wegesrand zutage treten. In den verdichteten Großbildaufnahmen wird die Straße selbst zum Straßen-bild und das Plakat darin zum selbstreflexiven Bild im Bild, das scheinbar eine andere, glücklichere Welt verspricht.
Seit seiner ersten Einzelausstellung im Rheinischen Landesmuseum in Bonn im Jahr 2000,
findet Regenbergs Langzeitstudie große Beachtung. Für seine Dokumentation erhielt er 2001 eine Auszeichnung anlässlich des Keetmann Preises sowie 2002 den Toyota Fotokunstpreis.
|