Losnummer: 8065
Dynamisch schwingende Formen von höchster farblicher Eleganz zeichnen Wauers Frauenbildnis aus. Der spannungsvolle Bewegungsrhythmus und die expressiv-bewegte, ornamentale Oberflächengestaltung, die viele seiner Skulpturen kennzeichnen, dominieren auch die gemalte Bildnisstudie. Konvexe und konkave Formen bilden, durchbrochen von kurzen, parallellaufenden geraden Linien, ein wirkungsvolles Wechselspiel. Damit gelingt es Wauer, die für seinen künstlerischen Ausdruck so charakteristische dynamische, rhythmische Linienführung herzustellen, die das Typische und Markante der Physiognomie der Dargestellten hervortreten lässt. Er reduziert seine Palette weitgehend auf die Töne Blau, Rot, Gelb und Grün, die er in starken Farbkontrasten nebeneinanderstellt und die das Porträt lebendig mit dem Hintergrund verschmelzen lassen. Wauer, Maler, Bildhauer, Film- und Theaterregisseur, arbeitete auch als Zeitschriftenverleger, Kunstkritiker, Feuilletonredakteur und Illustrator. 1918 ist er erstmals mit seinen Skulpturen an der 61. Ausstellung von Waldens Berliner Galerie "Der Sturm" beteiligt. Dabei erntet er vor allem mit seinen Porträts Anerkennung; die Bildnisbüste von Herwarth Walden gilt als Inkunabel der expressionistischen Bildhauerkunst.
Provenienz: Galerie Der Sturm, Herwarth Walden, Berlin (mit deren Etikett auf dem Keilrahmen)
Sammlung Carl Laszlo, Basel
Sammlung Alfred Hoh, Fürth
Privatsammlung Süddeutschland
Ketterer München, Auktion 12.06.2009, Lot 237
Privatsammlung Europa
Ausstellung: William Wauer, Skulpturen und Gemälde, Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl 1980, Abb. S. 114
Literatur: William Wauer, Sammlung Carl Laszlo, Basel 1979, mit Farbabb. (o.S.)
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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