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Alphonse Mucha, Les heures du jour, 1899

Alphonse Mucha, Les heures du jour, 1899

Mucha, Alphonse. Les heures du jour (Die Vier Tageszeiten). Vollständige Serie der 4 Original-Farblithographien mit Goldhöhungen, montiert auf feste Kartons bzw. dünne Holzpaneele und in 4 Rahmen eines Paravent-Stellschirms gerahmt. Jeweils ca. 102 x 36,5 cm. Eichenholz d. Z. mit 6 Messingscharnieren und gestaffeltem, ornamentalen Gesprenge, je Panel ca. 144 bzw. 158 x 41,5 cm, gesamter Stellschirm ca. 158 x 167,5 cm. Paris, Imprimerie Champenois, 1899.

Losnummer: 2616


Die Serie der Vier Tageszeiten, der "Les heures du jour" gehört zu den emblematischsten Plakatentwürfen aus der Zeit des Zenits des künstlerischen Schaffens von Alfons Mucha (1860-1939). Schon 1887 war Mucha nach Paris gezogen, um seine Studien an der Académie Colarossi und der Académie Julian sowie bei Paul Sérusier fortzusetzen. Vor allem für die Weltausstellung im Jahr 1889, die stilprägende "Exposition Universelle" schuf der Künstler zahlreiche Werbeplakate, die auf festem Papier oder Karton (seltener sogar in Sonderauflagen auf Pergament) in der gerade zur Reife gelangten, immer noch neuen Technik der Farblithographie gedruckt wurden. So entstanden die großen, jeweils vierteiligen Serien, die zum Inbegriff des Jugendstils wurden und bis heute tausendfach reproduziert wurden: Les Saisons (1896): Le printemps, l'été, l'automne, l'hiver. Les Arts (1898): La Danse, La Peinture, La Poésie et La Musique. Les Fleurs (1898): La Rose, L'Iris, L'Œillet et Le Lys, Les Heures du jour (1899): Éveil du matin, Éclat du jour, Rêverie du soir et Repos de la nuit. Les Pierres précieuses (1900): La Topaze, Le Rubis, L'Améthyste et L'Émeraude.

Die vorliegende Serie der vier Tageszeiten ("Les heures du jour") gehört zu den reifsten im Kunstwollen Muchas. Zusammengefasst werden die vier Motive durch braunfarbige Linienstege, die jeweils eine in Gold gedruckte Linie flankieren und unten aus wilden floralen Elementen erwachsen. Oben überschneiden sie sich in einem Spitzbogen zu einem liegenden Feld, das mit gezeichneten Aufhängerringen und einem Stab verklammert wird. In Zwickeln und Feldern erscheinen jeweils andere Blüten, die die dargestellten Personifikationen der Tageszeiten duftig überfangen: 1) Éveil du matin - frisch entsteigt die blonde Schönheit dem Schlaf in einem roséfarbenem Flattergewand, den Tag mit erwartungsvollen (wiewohl noch leicht müdem) Auge begrüßend. 2) Im Éclat du jour prangt der Tag in voller, gleißender Pracht, bunt blühende Sommerblumen umfangen die Dame, die den Betrachter frontal anschaut: Carpe diem! 3) Der Abend wird mit einer Rêverie du soir eingeleitet, jenem Tagtraum zwischen Phantasie und Realität, der schon die Natur herbstlich färbt, bis letztlich die Nacht im 4) Repos de la nuit sich zum sanften Schlummern niederlegt, die Welt ergraut und der fahle Mondschein zwischen den Zypressen erscheint.

Die Lithographien sind von nicht weniger als zwölf Steinen in sehr abwechslungsreichen, reich nuancierten Farben und matter Goldhöhung gedruckt. Gerade diese Serie der "Vier Tageszeiten" eignete sich ganz besonders für einen um die Jahrhundertwende zur Unterteilung von Räumen bzw. zur Bewahrung der Intimsphäre angefertigten Stellschirm, einen Paravent. So hat sich die vorliegende Serie hier vollständig und in bemerkenswert gutem Erhaltungszustand in einem zeitgenössischen Paravent (datierbar zwischen 1899 und 1915) erhalten: "Ein Quartett barfüßiger junger Damen repräsentiert die verschiedenen Tageszeiten. Die Einfassungen sind in gleicher Ornamentik geschmückt, doch die bernsteinfarbenen Schattierungen der Linien ändern sich leicht von Tafel zu Tafel, und die oberen gekreuzten Flächen enthalten verschiedenartige Blumenmotive. Jedes der Mädchen ist in der Natur, umgeben von schlanken Bäumen oder hohen Blumen … In dem Katalog von 1899 bot der Drucker Champenois diesen Satz von vier panneaux für 40 Francs an, und wies darauf hin daß er ihn in 12 Farben und Gold gedruckt hatte" (zit. nach Rennert/Weill, S. 232). – Nur ganz vereinzelte, unwesentliche Druckstellen oder Gebrauchsspuren, ganz wenige kleine Läsurstellen, fast keine Risse oder Löchlein, insgesamt kaum Oberflächenläsuren, hier und da kleine Fleckchen oder Bräunungen, der Golddruck wie üblich etwas verblasst, insgesamt von sehr guter Erhaltung. Auch der Eichenholzschirm ist durchgehend sehr gut erhalten. Verso sind die Paneele mit festem Karton bzw. dünnen Holzplatten hinterfangen und ebenfalls zeitgenössisch mit Goldsprenkelfolie bezogen. Referenz: Jack Rennert & Alain Weill, Alphonse Mucha # 72, Variante 2.


Veranstaltungshinweise:

Am 10.10.2023 bis 12.10.2023 122. Auktion: Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen


Schätzpreis: 15.000,-  EURO

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